Die Postmoderne verstehen
Nach 1990 ändert sich alles: Der Kalte Krieg ist vorbei, Deutschland wird wiedervereinigt und neue Technologien erobern unser Leben. Plötzlich wirken große Ideologien wie der Kommunismus gescheitert und Individualismus wird wichtiger denn je.
Die Autoren dieser Zeit haben ein Problem: Sie denken, alles wurde schon einmal geschrieben. Deshalb entwickeln sie eine clevere Strategie - sie kombinieren alte und neue Elemente miteinander. Das nennt man Intertextualität: Texte verweisen ständig auf andere Werke oder historische Ereignisse.
Typisch sind Collagen, Parodien und Pastichen (Nachahmungen anderer Autoren). Die Autoren experimentieren wild mit Sprache - manchmal ersetzen sogar Zahlen ganze Wortteile in Gedichten.
Merktipp: In postmodernen Werken gibt es keine klassischen Helden mehr - die Protagonisten sind meist Außenseiter mit negativen Eigenschaften, die sich kaum weiterentwickeln.
Die Erzählweise bricht alle Regeln: keine chronologische Reihenfolge, ständige Zeitsprünge und Auslassungen. Oft laufen mehrere Handlungsstränge parallel, was die Texte komplex und vielschichtig macht.