Was ist Framing und wie funktioniert es?
Stellt euch vor, ihr hört das Wort "Sommer" - sofort denkt ihr an Sonne, Eis, Strand oder warme Getränke, oder? Diese automatischen Gedankenverbindungen nennt man Deutungsrahmen oder Frames. Jedes Wort aktiviert bestimmte Assoziationen basierend auf euren Lebenserfahrungen.
Das Geniale (und manchmal Gefährliche) daran: Dieselben Fakten bekommen durch verschiedene Worte völlig unterschiedliche Bedeutungen. Ein Politiker kann beispielsweise von "Steuererhöhung" oder "Investition in die Zukunft" sprechen - beide Begriffe beschreiben dasselbe, lösen aber komplett andere Gefühle aus.
Die meisten Menschen bemerken Framing überhaupt nicht, obwohl es überall vorkommt. In Gesprächen mit Freunden, in den sozialen Medien, in Nachrichtensendungen - Frames sind allgegenwärtig und niemand kann sich ihnen komplett entziehen.
Wichtig zu wissen: Viele Menschen nutzen Frames unbewusst, ohne böse Absichten zu haben - es passiert einfach automatisch in unserer Sprache!
Gefahren und Chancen von Framing
Die dunkle Seite: Framing kann zur Manipulation genutzt werden und eure Meinung stark beeinflussen. Besonders gefährlich wird es, wenn Journalisten Frames verwenden, obwohl ihr sachliche Informationen von ihnen erwartet. Populisten nutzen diese Technik gezielt, um Gesellschaften zu spalten oder harmlose Dinge radikal erscheinen zu lassen.
Ein krasses Beispiel: Jemand erstellt ein harmloses Erklärvideo, aber eine Website veröffentlicht es mit manipulativen Über- und Unterschriften. Plötzlich wird eine völlig andere Botschaft mit der Person verknüpft, die das nie wollte.
Die positive Seite: Framing kann auch Gutes bewirken! Es hilft euch, komplexe Themen schneller zu verstehen und interessante Inhalte zu finden. Beim Klimaschutz motivieren die richtigen Frames Menschen zum Handeln.
Gegen Frames vorgehen: Vermeidet es, schlechte Frames zu wiederholen (das verstärkt sie nur). Nutzt stattdessen eure eigenen Frames, um eure Position klar zu verdeutlichen - das ist viel effektiver!