Erzählformen und Erzählverhalten
Du kennst das bestimmt: Manche Bücher fühlen sich komplett anders an, obwohl sie die gleiche Geschichte erzählen könnten. Das liegt an der Erzählperspektive!
Es gibt zwei Grundformen: Ich-Erzähler ("Ich ging zur Tür...") und Er/Sie-Erzähler ("Maria ging zur Tür..."). Aber das ist erst der Anfang - viel wichtiger ist das Erzählverhalten.
Der auktoriale Erzähler ist wie ein Gott: Er weiß alles über alle Figuren, kennt Vergangenheit und Zukunft und steht außerhalb des Geschehens. Er kann dir Vorausdeutungen geben und Charaktere bewerten. Der neutrale Erzähler hält sich dagegen komplett raus - er beschreibt nur, was von außen sichtbar ist, wie eine Kamera.
Der personale Erzähler schlüpft in eine bestimmte Person und erzählt aus deren Sicht. Dadurch kennst du nur deren Gedanken und musst die Gefühle anderer Figuren aus ihrem Verhalten ableiten - genau wie im echten Leben.
Merktipp: Auktorial = allwissend, neutral = Kamera, personal = eine Person im Fokus