Der Hauptcharakter: Portrait eines verlorenen Wohlstandskindes
Der namenlose Erzähler verkörpert perfekt die dekadente deutsche Oberschicht der 90er Jahre. Mit seinen zurückgegelten Haaren und der Vorliebe für Brooks Brothers Hemden achtet er obsessiv auf Äußerlichkeiten, während er innerlich völlig haltlos ist.
Seine Widersprüchlichkeit zeigt sich überall: Er trinkt Jever, obwohl es ihm nicht schmeckt, hasst Partys, geht aber trotzdem hin, und findet Drogen widerlich, nimmt sie aber dennoch. Als Kind musste er ins Bett seiner ersten Freundin kotzen und kacken - ein Detail, das seine Unfähigkeit zu echten Beziehungen symbolisiert.
Der Charakter ist schadensfroh und oberflächlich. Er hört anderen nicht richtig zu, lässt sich leicht beeinflussen und urteilt ständig über andere. Seine Meinung, dass alle Deutschen ab einem bestimmten Alter wie Nazis aussehen, zeigt seine zynische Weltsicht.
Literarischer Tipp: Kracht nutzt diesen Anti-Helden, um die Leere der deutschen Wohlstandsgesellschaft nach der Wiedervereinigung zu kritisieren.