Metrum-Analyse in 3 Schritten
Die Metrum-Analyse läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Zuerst trennst du die Silben und markierst alle Betonungen - das zeigt dir, wie viele Hebungen (betonte Silben) pro Vers vorhanden sind.
Im zweiten Schritt bestimmst du den Versfuß. Das ist das wiederkehrende Betonungsmuster, das dem ganzen Gedicht seinen Rhythmus gibt. Jeder Versfuß hat dabei seine eigene Wirkung auf den Leser.
Zum Schluss schaust du dir die Kadenzen an - also wie die Verse enden. Eine männliche Kadenz endet betont und wirkt oft kraftvoll, während eine weibliche Kadenz unbetont ausläuft und sanfter klingt.
Merktipp: Lies das Gedicht laut vor! So hörst du die Betonungen viel besser, als wenn du nur stumm liest.
Die vier wichtigsten Versfüße sind Jambus unbetont−betont,wirktharmonisch, Trochäus betont−unbetont,wirktdynamisch, Daktylus betont−unbetont−unbetont,wirktfeierlich und Anapäst unbetont−unbetont−betont,wirktvorwa¨rtsdra¨ngend. Diese Grundmuster findest du in fast allen deutschen Gedichten wieder.