Formale Mittel und ihre Wirkung
Die formalen Mittel sind nicht nur Dekoration - sie verstärken die Handlung und Emotionen des Gedichts. Das regelmäßige Reimschema gibt besonders dem zweiten Teil einen fast liedartigen, singbaren Charakter, der die Lebendigkeit unterstreicht.
Enjambements (Zeilensprünge) machen das Naturgeschehen und den Gesang der Gesellen besonders lebendig. Ein gutes Beispiel: "Wo die Mädchen am Fenster lauschen, // Wann der Lauten Klang erwacht" - hier fließt der Gedanke über die Versgrenze hinweg.
Besonders clever ist die Ellipse "In der prächtigen Sommernacht", die sowohl in Vers 8 als auch in Vers 24 auftaucht. Aber Achtung: Die Stimmung ist komplett unterschiedlich! Vers 8 endet euphorisch mit Ausrufezeichen, Vers 24 melancholisch mit Punkt und Gedankenstrich.
Sprachliche Bilder wie die Metapher "Das Herz mir im Leib entbrennte" zeigen den körperlichen Schmerz der Sehnsucht. Die Personifikation der Quellen symbolisiert das Abenteuer, nach dem sich das lyrische Ich so verzweifelt sehnt.
Prüfungstipp: Achte darauf, wie sich die Stimmung am Ende im Kreis dreht - das lyrische Ich ist wieder melancholisch, seine Sehnsucht wurde nicht gestillt.