Alfred Wolfenstein: "Städter" - Einsamkeit in der Großstadt
Stell dir vor, du lebst in einer Stadt, wo tausende Menschen um dich herum sind, aber du fühlst dich trotzdem völlig allein. Genau dieses Paradox des Stadtlebens beschreibt Wolfenstein in seinem Gedicht "Städter".
Das Gedicht zeigt durch starke Bilder, wie eng und bedrängend das Leben in der Stadt ist. Die Fenster stehen "nah wie Löcher eines Siebes" und die Häuser drängen sich so dicht zusammen, dass die Straßen aussehen "wie Gewürgte". Diese Metaphern verdeutlichen, wie erdrückend die städtische Enge wirken kann.
Der krasse Gegensatz wird im letzten Vers deutlich: Obwohl die Wände "so dünn wie Haut" sind und jeder alles mithört, "steht doch jeder fern und fühlt: alleine". Trotz körperlicher Nähe gibt es keine echte menschliche Verbindung.
Wichtig für die Klausur: Das Gedicht thematisiert den Verlust von Gemeinschaftsgefühl durch Urbanisierung - ein zentrales Motiv der Literatur des frühen 20. Jahrhunderts, das durch die heutige Landflucht wieder hochaktuell ist.