Kontroverse Positionen der Medientheorie
Die Auswirkung digitaler Medien auf unser Denken wird kontrovers diskutiert. Katrin Passig sieht neue Technologien positiv und kritisiert, dass Menschen oft voreilig Vorurteile gegenüber neuen Entwicklungen haben, ohne sie wirklich zu verstehen. Ganz anders positioniert sich Thomas Metzinger, der überzeugt ist, dass das Internet unser Denken verändert und als "externes Gedächtnis" fungiert. Er warnt vor einem "öffentlichen Träumen", bei dem wir glauben, die Kontrolle zu haben, während in Wirklichkeit das Internet die Kontrolle übernimmt.
Steven Pinker nimmt eine gemäßigtere Position ein. Er erkennt an, dass das Internet viele Aspekte unseres Geisteslebens beeinflusst hat, hält es aber für übertrieben, von einer grundlegenden Änderung unseres Denkens zu sprechen. Steven Johnson und David Pfeiffer sehen Medien sogar als "kognitives Trainingsprogramm", das unser abstraktes Denken verbessert – besonders durch Videospiele.
Eine deutlich kritischere Haltung vertritt Manfred Spitzer, der Medien als gewaltfördernd betrachtet und eine Reduzierung des Medienkonsums fordert. Für eine differenzierte Betrachtung bietet Dieter Baacke mit seinen Dimensionen der Medienkritik (analytisch, reflexiv und ethisch) einen hilfreichen Ansatz.
⚖️ Merke: Bei der Bewertung von Medieneinflüssen gibt es kein einfaches Schwarz-Weiß-Denken. Es lohnt sich, die verschiedenen Positionen zu kennen und kritisch zu reflektieren, um dir eine eigene fundierte Meinung zu bilden!