Kurzgeschichten-Interpretation: So geht's richtig
Du kennst das bestimmt: Eine Kurzgeschichte liegt vor dir und du sollst sie interpretieren. Kein Grund zur Panik - mit dem richtigen Aufbau wird's zum Kinderspiel!
Deine Einleitung sollte alle wichtigen Basics enthalten: Textsorte, Titel, Autor und Erscheinungsjahr. Dann beschreibst du kurz das Thema und deinen ersten Eindruck. Falls du die Epoche kennst oder etwas über den Autor weißt, baust du das geschickt ein.
Den Abschluss deiner Einleitung bildet die Deutungshypothese - quasi deine erste Vermutung, worum es in der Geschichte wirklich geht. Die wirst du im Hauptteil dann beweisen oder widerlegen.
Im Hauptteil zerlegst du die Geschichte systematisch in ihre Einzelteile. Dabei schaust du dir die Figuren genau an: Wie werden sie charakterisiert? Direkt durch klare Beschreibungen oder indirekt, sodass du ihre Eigenschaften selbst erahnen musst?
Tipp: Achte besonders auf die Erzählperspektive - sie verrät dir viel über die Absicht des Autors!
Zeit und Ort sind ebenfalls wichtig. Wann und wo spielt die Geschichte? Wird im Präsens oder Präteritum erzählt? Gibt es Zeitraffung, Zeitdehnung oder Zeitdeckung? Die Erzählperspektive kann auktorial (allwissend), personal (aus Sicht einer Figur) oder neutral sein.
Vergiss nicht die sprachlichen Gestaltungsmittel und die Wortwahl zu analysieren. Im Schluss fasst du deine Ergebnisse zusammen, bewertest sie und erklärst die Absichten des Autors.