Interpretation "Sehnsucht" von Joseph von Eichendorff
Stell dir vor, du stehst nachts am Fenster und hörst andere draußen feiern - genau dieses Gefühl fängt Eichendorff in seinem Gedicht ein. Das lyrische Ich verspürt eine tiefe Sehnsucht nach dem Wandern in der Natur, kann aber nur zuschauen.
Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils acht Versen. Der Kreuzreim und die Kombination aus Daktylen und Trochäen schaffen eine lebendige, aber entspannte Atmosphäre. Die Enjambements verstärken diesen fließenden Rhythmus noch zusätzlich.
In der ersten Strophe steht das lyrische Ich einsam am Fenster, als plötzlich ein Posthorn erklingt. Dieses Posthorn symbolisiert die Gesellschaft und fremde Menschen. Der Kontrast zwischen der stillen Landschaft und dem lauten Horn macht die Einsamkeit noch deutlicher.
Merke dir: Die Metapher "entbrannte" in Vers 5 zeigt, wie intensiv und schmerzhaft diese Sehnsucht ist - das ist kein sanftes Wünschen, sondern brennender Schmerz.
Die Interjektion "Ach" in Vers 7 macht die Wehmut perfekt hörbar. Hier spürst du richtig, wie sehr das lyrische Ich mitreisen möchte.