Eichendorff: "Sehnsucht" - Romantik pur
Stellt euch vor, ihr steht nachts am Fenster und hört in der Ferne ein Posthorn - genau so beginnt dieses berühmte Gedicht aus den Jahren 1830/31. Das lyrische Ich ist einsam und sehnt sich danach, einfach loszuziehen in die weite Welt.
Die Sehnsucht wird hier zum zentralen Motiv: Das lyrische Ich möchte nicht allein reisen, sondern sucht einen Begleiter für das Abenteuer. Typisch für die Romantik ist dieser Blick nach draußen - das Fenster als Symbol für die Grenze zwischen dem langweiligen Alltag und der aufregenden Außenwelt.
Das Gedicht entstand in der Restaurationszeit, als viele Menschen unzufrieden mit den politischen Verhältnissen waren. Eichendorff drückt diese Unzufriedenheit durch die rastlose Sehnsucht des lyrischen Ichs aus.
Merkt euch: Das Gedicht hat 3 Strophen mit je 8 Versen - insgesamt 24 Verse, die alle das Thema Fernweh und Sehnsucht behandeln.
Die zwei jungen Gesellen, die vorbeiziehen und singen, verkörpern alles, was sich das lyrische Ich wünscht: Freiheit, Abenteuer und die Möglichkeit, die Welt zu erkunden. Ihre Lieder erzählen von romantischen Orten wie Marmorbildern, verwilderten Gärten und Palästen im Mondenschein - alles Sehnsuchtsorte der Romantik.