Mias Erinnerungen an Moritz
Hier wird's emotional - Mia erzählt zum ersten Mal von ihrem toten Bruder Moritz und wie unterschiedlich die beiden gedacht haben. Während sie total rational und naturwissenschaftlich drauf war, hat er alles viel gefühlsbetonter gesehen.
Der Text bestätigt nochmal, dass die ideale Geliebte nur Fantasie ist: Sie hat "nichts mit Materie gemeinsam", besitzt also weder Masse noch braucht sie Platz. Trotzdem tut es Mia gut, mit ihr zu reden - klingt verrückt, aber hilft ihr beim Verarbeiten.
Sprachlich wird's interessanter: Zeh nutzt viele rhetorische Fragen und eine Alliteration Mia/Moritz, um die enge Geschwisterverbindung zu zeigen. Außerdem wird die naturwissenschaftliche Erkenntnis personifiziert - sie "zerstört" das göttliche Weltbild.
Was wie ein Dialog aussieht, ist eigentlich nur Mias Monolog - sie redet die ganze Zeit allein vor sich hin, während die ideale Geliebte stumm zuhört.