Kommunikationsanalyse in "Die traurigen Geranien"
Kommunikation in literarischen Texten zu untersuchen ist eigentlich wie Detektivarbeit - du schaust genau hin, was die Figuren sagen, wie sie es sagen und was sie eigentlich meinen. Borcherts Geschichte aus 1947 ist dafür ein Paradebeispiel.
Die Ausgangssituation ist schon ziemlich awkward: Eine Frau und ein Mann treffen sich zum ersten Mal bei Tageslicht, nachdem sie sich im Dunkeln kennengelernt haben. Der Mann ist total geschockt von ihrem Aussehen, besonders von ihrer "angenähten" Nase, während die Frau sofort Hochzeitspläne schmiedet.
Bei der Kommunikationsanalyse schaust du dir verschiedene Ebenen an: Was wird gesagt (Sachebene), was verrät die Person über sich (Selbstkundgabe), wie ist die Beziehung (Beziehungsebene) und was will jemand erreichen (Appell). Die Frau macht hauptsächlich Selbstkundgaben wie "Ich bin ein harmonischer Mensch" - dahinter steckt der versteckte Appell "Heirate mich!"
Tipp: Achte nicht nur auf das, was gesagt wird, sondern auch auf Flüstern, Seufzen und Körpersprache - das verrät oft mehr als Worte!
Das nonverbale Verhalten ist genauso wichtig wie die Worte. Der Mann tupft sich nervös den Schweiß ab und steht schließlich auf, um zu fliehen. Die Frau legt ihm die Hand aufs Knie - ein ziemlich direkter Versuch, Intimität herzustellen.