Der Sandmann - Wahnsinn trifft auf Romantik
E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann" zeigt perfekt, wie gefährlich die romantische Weltflucht werden kann. Nathanael kann nicht mehr zwischen Realität und Fantasie unterscheiden - seine Kindheitstraumata holen ihn immer wieder ein.
Die Geschichte nutzt typisch romantische Elemente: das Augenmotiv (Nathanael sieht durch ein Perspektiv), Entgrenzung (Realität verschwimmt) und die Künstlerproblematik. Nathanael repräsentiert den romantischen Künstler, der an seiner Sensibilität zerbricht.
Clara verkörpert dagegen die Aufklärung - sie ist rational, optimistisch und will Nathanael mit Vernunft heilen. Dieser Gegensatz zeigt Hoffmanns Kritik an einem übertriebenen romantischen Lebensgefühl.
Nathanaels Entwicklung zum Wahnsinn verläuft in Stufen: von Kindheitstraumata über verzerrte Wahrnehmung bis zur kompletten Isolation. Am Ende kann er nicht mehr kommunizieren - das klassische Merkmal für Wahnsinn.
Klausurtipp: Achte darauf, wie Hoffmann romantische Motive verwendet, aber gleichzeitig deren Gefahren aufzeigt!