Rahmenhandlung und Fausts Verzweiflung
Faust beginnt mit drei einleitenden Teilen, die den Rahmen für das Drama schaffen. In der Zueignung reflektiert Goethe über seinen Schaffensprozess, während das Vorspiel auf dem Theater die verschiedenen Interessen am Theater zeigt: Der Direktor will Profit, der Dichter künstlerische Vollendung und der Schauspieler Unterhaltung.
Im Prolog im Himmel wettet Mephisto mit Gott, dass er Faust vom rechten Weg abbringen kann. Gott lässt es zu, weil er sich seines Sieges sicher ist - eine klassische Rahmenerzählung wie im Buch Hiob.
Heinrich Faust ist ein frustrierter Gelehrter, der trotz Studium aller Fächer (Philosophie, Jura, Medizin, Theologie) keine Erfüllung gefunden hat. Aus Verzweiflung wendet er sich der Magie zu und beschwört den Erdgeist - scheitert aber kläglich daran. Als er sich vergiften will, retten ihn die Osterglocken, die ihn an seine Kindheit erinnern.
Merke dir: Fausts Grundproblem ist die Diskrepanz zwischen seinem Wissensdurst und der Begrenztheit menschlicher Erkenntnis.