Die drei literarischen Gattungen
Stell dir vor, du müsstest alle Bücher der Welt in nur drei große Kisten sortieren - genau das haben Literaturwissenschaftler gemacht! Die drei literarischen Hauptgattungen sind Epik, Lyrik und Dramatik.
Epik umfasst alle erzählenden Texte, bei denen ein fiktionaler Erzähler (nicht der Autor selbst!) eine Geschichte erzählt. Diese Texte können in Prosa oder Versform geschrieben sein und reichen von kurzen Märchen bis hin zu dicken Romanen.
Die epischen Texte werden nach ihrer Länge sortiert: Epische Kleinformen wie Märchen, Sagen und Kurzgeschichten, mittlere epische Formen wie Novellen und Erzählungen, sowie epische Großformen wie Romane und Epen.
Merktipp: Auch wenn die Geschichte realistisch wirkt, handelt es sich bei epischen Texten immer um fiktionale (erfundene) Geschichten, die der Autor fantasievoll ausgestaltet hat.
Lyrik bezeichnet alle Gedichte mit ihren typischen Merkmalen wie Strophen, Versen, Reimen und Metrum. Hier findest du Balladen, Lieder und Hymnen.
Das Besondere an lyrischen Texten sind die vielen sprachlichen Gestaltungsmittel, die sie von der Alltagssprache unterscheiden. Du unterscheidest zwischen semantischen Stilmitteln (Ironie, Vergleiche, Hyperbeln) und syntaktischen Stilmitteln (Anaphern, Alliterationen, Enjambements).
Dramatik umfasst alle Theatertexte, die auch als handelnde Dichtung oder Bühnendichtung bezeichnet werden. Diese Texte bestehen hauptsächlich aus Dialogen und haben keinen Erzähler.
Die Grundformen der Dramatik sind Komödie und Tragödie, dazu kommen Sonderformen wie episches Theater oder dokumentarisches Theater. Dramatexte wurden speziell fürs Theater geschrieben und leben von der Verbindung aus Dialog, Handlung und Gebärden.