Traditionelles vs. modernes Erzählen
Hier wird's richtig spannend: Die Autoren warfen alles über Bord, was bisher als "richtig" galt! Traditionelles Erzählen hatte noch ein geschlossenes, harmonisches Weltbild mit positiven Helden und klaren Strukturen.
Modernes Erzählen dagegen spiegelte die Verwirrung der Zeit wider. Das Weltbild wurde gespalten, offen und verfremdet. Statt starker Helden gab es jetzt passive, entpersönlichte Figuren, die fremdbestimmt und oft sprachlos waren.
Die Darstellungsformen änderten sich radikal: Statt klarer Gattungsgrenzen und linearer Handlung kamen Montage, Zeitsprünge und Perspektivenwechsel dazu. Hochsprache wurde durch Dialekt und Jargon ersetzt.
Neue Erzähltechniken wie innerer Monolog und Bewusstseinsstrom ersetzten die direkte Figurenrede. Diese modernen Techniken waren kein Zufall – sie spiegelten das gespaltene und verworrene Weltbild der Autoren wider.
Wichtig: Diese neuen Erzähltechniken entstanden aus der Unsicherheit der Zeit heraus – die Literatur wurde zum Spiegel einer chaotischen Welt.