Medienwirkung und Manipulation
Medientheoretiker sind sich uneinig über die Wirkung neuer Medien. Steven Johnson und andere Forscher argumentieren, dass Fernsehserien und Computerspiele das Denken trainieren und uns intelligenter machen. Manfred Spitzer warnt dagegen vor schädlichen Auswirkungen auf Kriminalität und Entwicklung.
Theodor W. Adorno sah schon früh die Gefahr der Manipulation durch Massenmedien - besonders deutlich wurde das in der NS-Propaganda. Medien können von wichtigen gesellschaftlichen Themen ablenken und als Instrument des Massenbetrugs dienen.
Die Wirkungsmechanismen von Massenmedien sind vielfältig und mächtig. Agendasetting bestimmt, worüber wir nachdenken. Die Schweigespirale sorgt dafür, dass wir unsere Meinung verschweigen, wenn sie nicht der vermeintlichen Mehrheit entspricht. Medienpriming beeinflusst, nach welchen Kriterien wir Politiker bewerten.
Besonders problematisch ist die Wissenskluft: Während Gebildete von den Informationsfluten profitieren, werden andere abgehängt. Die verzerrte Kultivierung lässt Vielseher die TV-Welt für Realität halten. Der Third-Person-Effekt sorgt dafür, dass wir glauben, andere seien stärker manipulierbar als wir selbst.
Realitätscheck: Auch wenn du denkst, dass Medien dich nicht beeinflussen - die Forschung zeigt: Sie tun es doch, nur merkst du es oft nicht.