Epochenmerkmale der Romantik
Sehnsucht und Fernweh stehen im absoluten Zentrum der Romantik - du kennst das Gefühl bestimmt, wenn du dir etwas wünschst, das unerreichbar scheint. Die Romantiker sehnten sich nach einer besseren, unbekannten Welt und flüchteten vor der Realität. Typische Motive sind Träume, die Ferne, Wanderungen und der ferne Horizont.
Die Naturverbundenheit war für Romantiker essentiell. Sie sahen die Natur als Ideal und als Spiegel der menschlichen Seele - wenn sie traurig waren, spiegelte sich das in dunklen Wäldern wider, bei Hoffnung strahlte die Sonne. Wald, Bäume, Berge, Flüsse und der nächtliche Himmel mit Mond und Sternen waren ihre liebsten Motive.
Gefühle des Individuums standen im Mittelpunkt, nicht mehr die Vernunft wie in der Aufklärung. Träume und Emotionen wurden betont, oft auch Einsamkeit und Schmerz. Das Herz war wichtiger als der Kopf - ein echter Gegenentwurf zur rationalen Denkweise der vorherigen Epoche.
Merktipp: Romantik = Gefühl vor Verstand, Natur vor Zivilisation, Sehnsucht vor Zufriedenheit!
Gottesliebe zeigte sich als Sehnsucht nach dem Unendlichen und einer höheren Wirklichkeit. Viele Romantiker glaubten an Pantheismus - die Vorstellung, dass das Göttliche in der Natur zu finden ist. Motive wie Engel, Ewigkeit und göttliches Licht tauchen häufig auf.
Bei der erotischen Liebe ging es nicht nur um körperliche Anziehung, sondern um die Verbindung zweier Seelen. Diese Liebe war oft mit Sehnsucht und Leid verbunden - perfekte Liebe gab es meist nur im Traum oder nach dem Tod.
Mond und Sterne symbolisierten das Unerreichbare und spiegelten Trauer sowie Einsamkeit wider. Die Nacht war das Gegenstück zum Tag - geheimnisvoll, unbekannt und Zugang zur Traumwelt. Oft wurde die Nacht auch als Symbol für den Tod verwendet.
Der Wechsel zwischen Leben und Tod faszinierte die Romantiker besonders. Tod wurde als Erlösung gesehen, als Übergang in eine jenseitige Welt - der "schöne Tod" war ein wichtiges Motiv.
Romantiker unterschieden zwischen dem Irdischen (alles Alltägliche, Materielle, Physische) und dem Überirdischen (Spirituelles, Göttliches, Mystisches). Das Überirdische war meist das Erstrebenswerte, während das Irdische als begrenzt und unvollkommen galt.