Die zerbrochene Familie
Stellt euch eine Familie vor, in der alle nur noch funktionieren, aber keiner mehr wirklich lebt - genau das passiert in Vanderbekes Erzählung. Die Familienstruktur ist ein Machtspiel, bei dem jeder seine Rolle perfekt spielen muss.
Der Vater ist der selbsternannte Familienpatriarch, der seine perfekte Fassade um jeden Preis aufrechterhalten will. Er unterdrückt seine Familie, ist aber selbst Opfer gesellschaftlicher Erwartungen. Die Mutter versucht verzweifelt, in allen Bereichen - als Ehefrau, Mutter und Lehrerin - zu glänzen und geht dabei fast zugrunde.
Die Tochter als Ich-Erzählerin durchschaut das System und rebelliert heimlich durch Klavierspielen und Lesen. Ihr Bruder passt nicht ins väterliche Idealbild und wird dadurch zum Außenseiter der Familie.
Merktipp: Die psychische und physische Gewalt in der Familie zeigt, wie gesellschaftlicher Druck Familien zerstören kann.