Die Originalparabel von Jorge Bucay
In Bucay's Parabel erzählt ein Ich-Erzähler von seiner Faszination für Zirkuselefanten in seiner Kindheit. Er wundert sich, warum der mächtige Elefant nicht einfach den kleinen Pflock aus dem Boden reißt, an den er angekettet ist.
Als Kind fragt er Erwachsene, die ihm sagen, der Elefant sei "gezähmt". Doch diese Antwort stellt ihn nicht zufrieden. Erst Jahre später erfährt er von einem weisen Mann die Wahrheit: Der Elefant wurde schon als Jungtier an den Pflock gekettet. Damals war er zu schwach, sich zu befreien, und gab nach vielen Versuchen auf. Diese Erfahrung prägte sich in sein Gedächtnis ein, und als erwachsener Elefant versuchte er gar nicht mehr, sich zu befreien.
Der Erzähler identifiziert sich mit dem Elefanten. In seinen Träumen flüstert er ihm zu: "Du bist jetzt stärker als damals. Wenn du dich wirklich befreien willst, klappt es bestimmt." Die Geschichte endet offen - der Erzähler stellt sich manchmal vor, dass der Elefant sich tatsächlich befreit hat und nun freiwillig im Zirkus bleibt.
Aha-Moment: Die Ketten, die uns am meisten zurückhalten, sind oft die, die wir in unserem eigenen Kopf tragen!