Sprachliche Strategien erkennen
Politiker und Journalisten arbeiten mit raffinierten Sprachtricks, die du durchschauen solltest. Die Methode der kleinen Adjektive ist besonders beliebt: Ein harmloses Wörtchen kann die ganze Bedeutung ändern. "Klimawandel" klingt bedrohlich, "natürlicher Klimawandel" wirkt plötzlich harmlos.
Schlagwörter sind mächtige Werkzeuge in politischen Texten. Fahnenwörter wie "Freiheit" oder "Gerechtigkeit" sollen positive Gefühle wecken und Zustimmung erzeugen. Stigmawörter hingegen grenzen aus und werten ab. Hochwertwörter sind besonders clever – gegen "Menschenrechte" oder "Demokratie" kann man schlecht argumentieren.
Metaphern machen abstrakte Konzepte greifbar. Sie können aber auch manipulieren, indem sie komplexe Sachverhalte zu stark vereinfachen oder emotional aufladen.
Merke dir: Wenn verschiedene Begriffe für dieselbe Sache verwendet werden (Bezeichnungskonkurrenz), steckt meist eine bestimmte Absicht dahinter. "Flüchtling" oder "Asylbewerber" – jedes Wort transportiert andere Gefühle.
Die deontische Bedeutung von Wörtern zeigt dir, welche Handlungen gefordert werden. Die emotive Bedeutung verrät die Gefühle, die geweckt werden sollen.