Unterbewusstsein und verdrängte Schuld
Der "Zuruf aus dem Nebenzimmer" erschreckt K. so sehr, dass er mit den Zähnen ans Glas schlägt. Dieser Zuruf kommt aus seinem Unterbewusstsein und zeigt: Er fühlt sich schuldig, verdrängt es aber.
K. kennt Fräulein Bürstner kaum, behauptet aber später das Gegenteil - er lügt, ohne es zu merken. Diese kleine Lüge zeigt sein Muster: Er stellt sich nicht dem Veränderungsprozess und macht sich dadurch schuldig.
Die Gerichtsleute geben K. immer die richtigen Antworten: "Denken Sie weniger an uns, denken Sie mehr an sich!" Aber er kann mit diesen Hinweisen nichts anfangen. Er folgt ihren Ratschlägen nicht und sucht die Schuld bei anderen.
K. fühlt sich besonders beobachtet (Verfolgungswahn) und sieht erst nach der Verhaftung Leute, die ihn kontrollieren. Das schlechte Gewissen bricht durch, aber er gesteht sich die Schuld nicht ein.
Psychologie-Tipp: Das Gericht ist wie ein "Schatten", den K. überall mit sich trägt - in der Bank, zu Hause, überall!