Schlegels Vision der romantischen Poesie
Stell dir vor, es gäbe eine Art von Literatur, die alle Grenzen sprengt - genau das beschreibt Friedrich Schlegel in seinem berühmten Fragment. Er nennt die romantische Poesie eine "Universalpoesie", die alle literarischen Gattungen miteinander verbindet.
Schlegel argumentiert überzeugend, dass nur die romantische Poesie ein "Spiegel der ganzen umgebenden Welt" sein kann. Das bedeutet: Sie entwickelt sich mit der Gesellschaft weiter und passt sich an die Zeit an - anders als die starren, traditionellen Dichtformen.
Besonders clever ist seine Abgrenzung zu anderen Poetikformen. Mit der Formulierung "Nur sie" macht er deutlich, dass die romantische Poesie etwas Einzigartiges ist. Sie ist "frei von allem realen und idealen Interesse" und gibt Dichtern damit völlige kreative Freiheit.
Merke dir: Die romantische Poesie ist "progressiv" - sie entwickelt sich ständig weiter und ist nie vollendet, während andere Dichtarten bereits abgeschlossen sind.