Wandermotiv und Naturbilder
Die zweite Strophe führt das zentrale Wandermotiv ein: Gesellen ziehen singend durch die Landschaft. Wandern symbolisiert hier Freiheit und den Aufbruch ins Ungewisse – genau das, was sich das lyrische Ich wünscht, aber nicht wagt.
Naturmotive dominieren die Beschreibung: "Quellen", "Wälder rauschen", "Waldesnacht". Die Personifikation "schwindelnden Felsenschlüften" macht die Natur lebendig und kraftvoll. Diese Naturbilder schaffen einen friedlichen Gegensatz zur bedrückenden Realität des lyrischen Ichs.
In der dritten Strophe wird's mystisch und mittelalterlich: "Marmorbilder", "dämmernde Lauben", "Paläste im Mondschein". Die Laute als mittelalterliches Instrument verstärkt die romantische Flucht in vergangene Zeiten. Diese Motive schaffen Fluchträume für das suchende Ich.
Der Gedankenstrich am Ende zeigt: Die Sehnsucht bleibt unerfüllt. Das lyrische Ich bleibt Beobachter seiner eigenen Träume und schafft den Aufbruch nicht.
Wichtig: Jede Strophe endet mit "Nacht" – in der Romantik die Zeit für Träume, Mystik und die Flucht vor dem rationalen Alltag.