Heinrich von Kleist - Ein Leben voller Wendungen
Stell dir vor, du versuchst immer wieder neu anzufangen, aber nichts scheint zu klappen - so ging es Heinrich von Kleist sein ganzes Leben lang. Geboren 1777 in Frankfurt an der Oder, wuchs er ohne seine früh verstorbenen Eltern bei einem Prediger in Berlin auf.
Kleist probierte alles aus: Militärdienst (ohne Erfolg), Studium der Mathematik und Physik (Abbruch nach drei Semestern), französische Armee (Absage), preußischer Staatsdienst (später rausgeworfen). 1801 erlebte er die sogenannte "Kant-Krise" - eine tiefe Identitätskrise, die ihn an allem zweifeln ließ.
Erst als er sich der Dichtkunst widmete, fand er sein wahres Talent. Zusammen mit seiner Halbschwester Ulrike reiste er viel und schuf seine berühmtesten Werke wie "Michael Kohlhaas" und "Der zerbrochene Krug". Doch selbst hier blieb ihm der Erfolg verwehrt.
Wichtig zu wissen: Kleists pessimistische und moderne Sichtweise war seiner Zeit voraus - das Publikum konnte mit seinen Werken nichts anfangen, was zu seinem tragischen Scheitern beitrug.
Das Ende kam 1811: Im Alter von nur 34 Jahren beging Kleist gemeinsam mit der verheirateten und kranken Henriette Vogel Selbstmord. Ihre unmögliche Liebe und sein Gefühl, nie seinen Platz gefunden zu haben, führten zu dieser tragischen Entscheidung.