Szenenanalyse: Das wahre Gesicht der Frl. Doktor von Zahnd
Stell dir vor, du denkst, jemand ist total nett - und dann zeigt diese Person plötzlich ihr wahres Gesicht. Genau das passiert in dieser Schlüsselszene zwischen der Oberschwester und Frl. Doktor von Zahnd.
Am Anfang wirkt Frl. Doktor von Zahnd noch höflich und fürsorglich - sie entschuldigt sich sogar für ihre Zigarette. Doch schnell wird klar: Das ist alles nur Fassade. Sie unterbricht die Oberschwester ständig und zeigt null Interesse an dem, was sie sagt.
Besonders krass wird es, wenn sie nach ihren Patienten fragt. Auf die Antwort "unruhig" reagiert sie nur mit "Dosis verdoppeln" - als wären Menschen einfach nur Objekte für sie. Diese kalte Art zeigt ihr wahres Wesen.
Wichtig für die Klausur: Dürrenmatt nutzt diese Szene, um zu zeigen, dass Menschen täuschen können und nicht immer das sind, was sie vorgeben zu sein.
Die sprachlichen Mittel verstärken diesen Eindruck perfekt. Die Alliteration "Stellt Kerzen um sie und Kränze" wirkt ironisch, während die Anapher mit "Ich... Ich... Ich..." ihren Egoismus betont. Dürrenmatts Wortwahl ist hier genial durchdacht.
Der Höhepunkt kommt, als sie erklärt, dass männliche Pfleger die Krankenschwestern ersetzen sollen - wegen "Überbeschäftigung". Diese Änderung deutet bereits an, dass im Sanatorium etwas Größeres vor sich geht, als es scheint.