Aufbau und Form des Sonetts
Gryphius hat hier ein klassisches Sonett geschrieben - das erkennst du sofort an den 14 Versen, die in vier Strophen unterteilt sind. Die ersten beiden Strophen sind Quartette (je 4 Verse), die letzten beiden Terzette (je 3 Verse).
Das Reimschema folgt dem typischen Sonett-Muster: a-b-b-a, a-b-b-a, c-c-d, e-e-d. Die ersten beiden Strophen haben umarmende Reime, die Terzette einen Schweifreim. Das klingt kompliziert, macht das Gedicht aber sehr strukturiert und einprägsam.
Als Versmaß verwendet Gryphius den Alexandriner - einen sechshebigen Jambus mit einer Pause (Zäsur) in der Mitte. Das verleiht dem Gedicht seinen feierlichen, eindringlichen Rhythmus, der perfekt zum ernsten Thema passt.
Tipp: Die strenge Form des Sonetts steht im Kontrast zum chaotischen Inhalt - typisch für die Barockzeit!