Expressionismus (1905-1925)
Der Expressionismus entstand in einer Zeit extremer Gegensätze: Einerseits brachte die Industrialisierung Fortschrittshoffnung, andererseits führte sie zu Entfremdung und gipfelte im Ersten Weltkrieg (1914-1918).
In ihren Werken thematisierten die Expressionisten Angst, Isolation, Identitätsverlust, Tod und Verfall. Sie rebellierten gegen traditionelle Vorstellungen und entwickelten neue Ausdrucksformen. Statt linearer Erzählungen bevorzugten sie wirre, fragmentierte Darstellungen, die dem Innenleben Ausdruck verleihen sollten.
Expressionistische Texte sind geprägt von sprachlichen Experimenten: Neologismen (Wortneuschöpfungen), kühne Metaphern, Lautmalereien und Ellipsen erzeugen einen intensiven, oft verstörenden Effekt. Autoren wie Georg Heym, Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn revolutionierten besonders die Großstadtlyrik mit ihrem prägnanten Telegramm-Stil.
💡 Visualisiere es: Die expressionistische Literatur ist vergleichbar mit expressionistischer Malerei - verzerrte Proportionen, grelle Farben und intensive Emotionen statt naturgetreuer Darstellung!