Epochen und das Motiv "unterwegs sein"
Die Romantik (1795-1835) prägt das Reisemotiv besonders stark. Sehnsucht ist das Grundgefühl - die Unzufriedenheit mit dem Hier und Jetzt treibt zur Flucht in die Ferne. Nacht und Mond symbolisieren dabei das Träumerische, während die Natur als geheimnisvoller Sehnsuchtsort der Zivilisation gegenübersteht.
Der Barock (1600-1720) ist vom 30-jährigen Krieg geprägt. Die drei zentralen Motive sind "memento mori" (bedenke, dass du stirbst), "vanitas" (alles Materielle ist nichtig) und "carpe diem" (nutze den Tag).
Expressionismus (1905-1935) und Moderne (1880-1920) zeigen eine pessimistische Weltsicht. Apokalypse, Chaos und Sprachkrise bestimmen diese Epochen. Autoren experimentieren mit neuen Darstellungsformen.
Merke dir: "Unterwegs sein" wird je nach Epoche völlig unterschiedlich interpretiert - von romantischer Sehnsucht bis hin zu moderner Orientierungslosigkeit.
Typische Metaphern für das Leben sind: Weg/Straße, Schifffahrt mit Hafen und Boot, sowie Jahres- und Tageszeiten als Lebensphasen.