Das Anti-Märchen als düstere Prophezeiung
Stell dir vor, jemand würde dein Lieblings-Märchen komplett ins Gegenteil verkehren – genau das macht Büchner hier! Die Großmutter erzählt eine Anti-Version des Märchens "Sterntaler", bei der alles schiefgeht.
Während im Original-Märchen ein armes Mädchen durch Güte belohnt wird und goldene Taler vom Himmel regnen, erlebt Büchners Waisenkind nur Enttäuschung und Verzweiflung. Der freundliche Mond entpuppt sich als faules Holz, die Sterne als tote Mücken und die Erde als umgestürzter Topf.
Diese düstere Märchen-Parodie spiegelt Woyzecks aussichtslose Situation wider. Wie das Waisenkind findet auch er keinen Ausweg aus seinem Elend. Büchner nutzt bewusst Himmelsmotive (Mond, Sterne, Sonne), die normalerweise Hoffnung symbolisieren, und verkehrt sie ins Gegenteil.
Wichtig für die Klausur: Das Anti-Märchen funktioniert als Vorausdeutung auf das tragische Ende und kritisiert gleichzeitig naive Hoffnung auf göttliche Hilfe!