Form und Interpretation
Das Gedicht ist ein echter Volkslied-Charakter - kurz, einprägsam und musikalisch! Mit nur vier Versen schafft Eichendorff eine komplette poetische Theorie. Der 4-hebige Trochäus und der Kreuzreim sorgen für einen rhythmischen, fast hypnotischen Klang.
Die Wünschelrute im Titel ist der Schlüssel: So wie eine Wünschelrute verborgene Wasserquellen findet, sucht der Dichter nach dem Zauberwort, das die Poesie zum Leben erweckt. Es geht um die Suche nach dem perfekten Ausdruck, der alles verändert.
Die traumhafte Atmosphäre mit schlafenden Liedern und träumenden Dingen ist typisch romantisch. Eichendorff zeigt: Überall um uns herum schlummert Poesie - wir müssen nur die richtigen Worte finden, um sie zu wecken.
Das Polyptoton "fort und fort" verstärkt das Gefühl des endlosen Träumens, bis endlich das erlösende Zauberwort alles zum Singen bringt. Ein perfektes Beispiel dafür, wie Form und Inhalt zusammenwirken!