"The Story of an Hour" - Analyse einer revolutionären Kurzgeschichte
Diese Geschichte aus dem Jahr 1894 ist ziemlich heftig - sie zeigt, wie eine Frau auf den vermeintlichen Tod ihres Mannes reagiert. Louise Mallard erfährt, dass ihr Ehemann bei einem Zugunglück gestorben ist, aber ihre Reaktion ist alles andere als normal.
Die Hauptfiguren sind schnell erklärt: Louise ist die Protagonistin mit einem Herzfehler, ihr Mann Brently gilt als Antagonist (obwohl er kaum auftaucht), und ihre Schwester Josephine sowie Richards bringen die schlechten Nachrichten. Alle Ereignisse spielen sich in Louises Zuhause ab - hauptsächlich in ihrem Zimmer.
Der zentrale Konflikt dreht sich um die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert. Frauen hatten praktisch keine Rechte, durften nicht wählen und sollten nur zu Hause bleiben. Als Louise allein in ihrem Zimmer ist, realisiert sie plötzlich: Sie ist frei! Diese Erkenntnis macht sie euphorisch statt traurig.
Das schockierende Ende kommt, als ihr "toter" Ehemann quicklebendig durch die Tür spaziert. Louise stirbt sofort an Herzversagen - nicht vor Freude, sondern wohl eher vor Entsetzen über ihre verlorene Freiheit.
Merktipp: Die Geschichte zeigt den krassen Gegensatz zwischen öffentlicher Trauer und privater Befreiung - ein typisches Thema der Frauenliteratur des 19. Jahrhunderts.