Der gute Wille als höchstes Gut
Für Kant ist der gute Wille die Voraussetzung für jedes moralische Handeln und das einzige, was ohne Einschränkung gut ist. Talente und Glücksgaben können zwar gut sein, haben aber nur einen Wert, wenn sie aus dem guten Willen hervorgehen. Der gute Wille ist allein durch sein Wollen gut, nicht durch seine Auswirkungen.
Kant kritisiert andere Moralphilosophien: Beim Utilitarismus lehnt er ab, dass moralisches Handeln durch Nutzen bestimmt wird. Bei der Tugendethik betont er, dass tugendhafte Eigenschaften nur gut sind, wenn sie mit dem guten Willen verbunden sind. Dem Hedonismus hält er entgegen, dass Glückseligkeit nur durch den guten Willen richtig erkannt werden kann.
In seiner Pflichtenethik unterscheidet Kant zwischen verschiedenen Handlungsarten. Eine Handlung aus Pflicht erfolgt rein aus moralischer Notwendigkeit und entspricht dem guten Willen. Eine pflichtmäßige Handlung folgt zwar der moralischen Pflicht, geschieht aber aus Neigung und ist daher nur legal, nicht moralisch gut. Eine pflichtwidrige Handlung verstößt gegen die moralische Pflicht.
💡 Undurchschaubarkeit der Handlungen: Kant betont, dass wir nie mit Sicherheit wissen können, ob eine Handlung wirklich aus Pflicht oder nur pflichtgemäß erfolgt – selbst unsere eigenen Motive bleiben uns teilweise verborgen.