Naturrecht vs. Rechtspositivismus - Die großen Gegensätze
Stell dir vor, du könntest zwischen zwei völlig unterschiedlichen Rechtsvorstellungen wählen. Das Naturrecht sagt: Deine Rechte sind dir von Geburt an gegeben - sie stammen aus der Natur selbst und gelten überall auf der Welt gleich.
Diese unveränderlichen Normen existierten schon vor allen menschlichen Gesetzen. Gerechtigkeit, Sicherheit und Freiheit sind demnach natürliche Grundinteressen jedes Menschen. Klingt fair, oder?
Der Rechtspositivismus nach Hans Kelsen sieht das komplett anders. Hier zählt nur das, was schwarz auf weiß im Gesetzbuch steht - das positive Recht. Ob ein Gesetz gerecht ist? Völlig egal! Hauptsache, es sorgt für Rechtssicherheit und gesellschaftliche Ordnung.
Merkhilfe: Naturrecht = "von Natur aus richtig", Rechtspositivismus = "richtig, weil aufgeschrieben"
Die Kritik liegt auf der Hand: Ist Naturrecht wirklich universell oder doch kulturspezifisch? Und macht Rechtspositivismus unsere Gesellschaft zu kaltblütig?