John Rawls - Gerechtigkeit als Fairness
Rawls erkannte ein Dilemma: Die Mächtigen profitieren nicht von mehr Gerechtigkeit, die Benachteiligten haben keinen Einfluss. Seine Lösung: der "Schleier des Nichtwissens".
Stellt euch vor, ihr müsstet Gesellschaftsregeln entwerfen, ohne zu wissen, als wer ihr geboren werdet - arm oder reich, Mann oder Frau, welche Hautfarbe. Da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, benachteiligt zu werden, würdet ihr eine faire Gesellschaft wählen.
Nach der Maximin-Regel wählt man die Option mit dem besten schlechtesten Ergebnis. Nicht den besten Durchschnitt, sondern eine Gesellschaft, in der es auch dem Ärmsten noch gut geht - ein Sozialstaat.
Rawls' zwei Gerechtigkeitsprinzipien
Das Gleichheitsprinzip fordert größtmögliche und gleiche Grundfreiheiten für alle - Wahlrecht, Meinungsfreiheit, Schutz vor willkürlicher Verhaftung.
Das Differenzprinzip erlaubt Ungleichheit nur dann, wenn sie den Schwächsten nutzt. Außerdem müssen alle die gleiche Chance auf wichtige Positionen haben. Wichtig: Freiheit geht immer vor Gütern!
Kritik: Ist Rawls' Ideal zu unrealistisch? Berücksichtigt er genug, dass Menschen egoistisch sind?
💡 Gedankenexperiment: Versucht selbst das Gedankenexperiment - welche Gesellschaft würdet ihr unter dem Schleier des Nichtwissens wählen?