Warum ist der Ausstieg aus Sekten so schwer?
Der Ausstieg aus einer Sekte ist extrem schwierig, weil verschiedene psychologische Mechanismen die Mitglieder gefangen halten. Viele wollen ihren Glauben nicht aufgeben und sind bereit, sich für die Gruppe zu ändern.
Autoritätshörigkeit spielt eine große Rolle: Von klein auf lernen wir, Autoritäten zu respektieren. Wer den Sektenführer hinterfragt, wird vor der Gruppe bloßgestellt. Gleichzeitig entstehen massive Schuldgefühle, weil Mitglieder schon viel investiert haben und nicht einfach aufgeben wollen.
Gruppendruck und Informationsmangel verstärken die Abhängigkeit. Mitglieder denken: "Die anderen geben ja auch nicht auf, es muss an mir liegen." Die Sekte verschweigt ihre wahren Aktivitäten und berichtet falsch über die Außenwelt, sodass Mitglieder ihre Situation nicht richtig einschätzen können.
Wichtig: Sekten nutzen gezielt Angst als Kontrollmittel - sie drohen mit Strafen, Hausarrest oder verbreiten Lügen über Aussteiger.
Die soziale Isolation macht den Ausstieg besonders hart: Mitglieder haben den Kontakt zur Außenwelt verloren und fühlen sich außerhalb der Sekte hilflos. Scham über Dinge, die sie in der Sekte getan haben, erschwert zusätzlich die Rückkehr in ein normales Leben.