Freuds Instanzenmodell - Die drei Stimmen in deinem Kopf
Stell dir vor, in deinem Kopf sitzen drei verschiedene Personen, die ständig diskutieren - genau das beschreibt Freuds Instanzenmodell. Diese drei "Instanzen" heißen Es, Ich und Über-Ich und sie bestimmen jeden Tag deine Entscheidungen.
Das Es ist wie ein kleines Kind, das sofort alles haben will. Es kümmert sich nur um deine Triebe wie Hunger, Müdigkeit oder den Wunsch nach Aufmerksamkeit. Das Es folgt dem Lustprinzip - es will Spaß, und zwar jetzt sofort, ohne Rücksicht auf Konsequenzen.
Das Über-Ich ist das komplette Gegenteil - es ist wie ein strenger Lehrer in deinem Kopf. Es speichert alle Normen und Moralvorstellungen, die du durch Erziehung gelernt hast. Das Über-Ich folgt dem Moralprinzip und sagt dir ständig, was richtig und falsch ist.
Das Ich sitzt zwischen diesen beiden und muss vermitteln. Es berücksichtigt die Realität und versucht, einen Kompromiss zu finden. Das Ich entscheidet letztendlich, was du tatsächlich machst - es muss sowohl die Wünsche des Es als auch die Regeln des Über-Ichs beachten.
Merkhilfe: Es = "Ich will!", Über-Ich = "Du sollst!", Ich = "Ich entscheide!"
Das Spickzettel-Beispiel aus deinen Notizen zeigt das perfekt: Das Es will die gute Note um jeden Preis, das Über-Ich warnt vor den Regeln, und das Ich entscheidet am Ende gegen das Spicken - aus Angst vor den Konsequenzen.