Akt I, Szene 5: Valères Doppelspiel
Valère führt seine Doppelstrategie perfekt vor: Erst gibt er Harpagon recht, dann argumentiert er geschickt für Élise. Seine Argumente sind eigentlich vernünftig - zu schnelle Entscheidung, fehlende Liebe, Altersunterschied.
Harpagon kontert alles mit seinem Mantra: "Ohne Mitgift!" Das zeigt seine komplette Besessenheit. Élise ist empört über Valères scheinbaren Verrat, aber er beruhigt sie - alles nur Theater.
Die Szene funktioniert in drei Teilen: Harpagon-Valère, kurzes Élise-Valère-Gespräch, wieder Harpagon-Valère. Das zeigt Valères geschicktes Taktieren zwischen den Fronten.
Valères Ärztesatire (alle Krankheiten lassen sich erklären) ist typisch für Molières Zeit - Ärzte galten als Scharlatane. Sein Wortwechsel zwischen liebevoll und moralisierend zeigt seine Schauspielkunst.
💡 Ironie: Harpagon vertraut Valère völlig und merkt nicht, dass er manipuliert wird - ein klassisches Beispiel für dramatische Ironie.