Buchführung & Unternehmensziele

Buchführung ist nicht nur lästige Bürokratie - sie zeigt dir, wie's einem Unternehmen wirklich geht! Mit T-Konten behältst du den Überblick über Vermögen, Schulden und ob am Ende Gewinn oder Verlust rauskommt.

Moderne Unternehmen verfolgen drei Hauptziele: Ökonomische Ziele (mehr Gewinn, größerer Marktanteil), soziale Ziele (faire Behandlung der Mitarbeiter) und ökologische Ziele (Umweltschutz). Aber Vorsicht vor Greenwashing - manche Firmen tun nur so, als wären sie nachhaltig!

Die Rentabilität zeigt, wie effizient ein Unternehmen arbeitet: Gewinn geteilt durch eingesetztes Kapital. Bei den Rechtsformen musst du zwischen persönlicher Haftung (GbR, OHG) und Haftung nur mit Firmenvermögen (GmbH, AG) unterscheiden.

Merktipp: Endogene Faktoren kommen von innen (Betriebsgröße), exogene von außen (politisches System) - beide beeinflussen den Unternehmenserfolg!

Unternehmensgründung

Eine eigene Firma zu gründen klingt erstmal cool, aber die Realität ist härter als gedacht. Typische Gründungsmotive sind Unzufriedenheit im Job oder der Traum von Selbstständigkeit. Die häufigsten Scheitergründe sind zu wenig Eigenkapital und fehlende kaufmännische Kenntnisse.

Bei der Gründung musst du drei Bereiche im Blick haben: persönliche Voraussetzungen (Geschäftsfähigkeit, fachliche Qualifikation), wirtschaftliche Überlegungen (Standort, Finanzierung) und rechtliche Pflichten (Anmeldung beim Gewerbeamt).

Standortkriterien sind mega wichtig: Wo findest du gute Arbeitskräfte? Wie hoch sind die Steuern? Gibt's Zulieferer in der Nähe? Die Produktionsfaktoren teilen sich in Elementarfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) und den dispositiven Faktor (Unternehmensführung).

Praxis-Tipp: Ein solider Finanzplan mit Kapitalbedarfsrechnung ist das A und O - ohne den geht meist nichts!

Bilanz & doppelte Buchführung

Die Bilanz ist wie ein Foto deines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Links stehen die Vermögenswerte (Aktiva), rechts die Finanzierung (Passiva). Das Anlagevermögen bleibt länger im Betrieb, das Umlaufvermögen wird laufend umgeschlagen.

Bei Geschäftsfällen unterscheidest du vier Arten: Aktivtausch (nur Aktivseite verändert sich), Passivtausch (nur Passivseite), Aktiv-Passivmehrung (beide Seiten steigen) und Aktiv-Passivminderung (beide Seiten sinken).

Die doppelte Buchführung funktioniert mit T-Konten: Bei Aktivkonten kommen Zugänge ins Soll, Abgänge ins Haben. Bei Passivkonten ist's umgekehrt. Am Ende ermittelst du die Salden und trägst sie in die Schlussbilanz ein.

Eselsbrücke: "Aktiv-Soll, Passiv-Haben" - so merkst du dir, wo die Zugänge hingehören!

Erfolgskonten & GuV

Erfolgskonten zeigen, wie sich das Eigenkapital durch Geschäfte verändert. Aufwendungen (Miete, Personalkosten) vermindern das Eigenkapital, Erträge (Verkaufserlöse) erhöhen es. Das ist der Schlüssel zum Verstehen von Gewinn und Verlust!

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) fasst alle Aufwands- und Ertragskonten zusammen. Steht am Ende ein Sollsaldo da, hast du Verlust gemacht. Ein Habensaldo bedeutet Gewinn - das Ziel jedes Unternehmens.

Rückstellungen sind Schulden, die wahrscheinlich kommen, aber noch nicht genau feststehen (gehören zum Fremdkapital). Rücklagen dagegen sind angesammelter Gewinn und gehören zum Eigenkapital.

Investitionen sind alle kapitalbindenden Ausgaben, die der Vermögensbildung dienen. Ziel ist meist Kapazitätserweiterung oder Kostensenkung.

Kontrolle: Das Jahresergebnis kannst du sowohl über die GuV (Zeitraumbetrachtung) als auch über die Bilanz (Zeitpunktbetrachtung) ermitteln!

Abschreibungen & Finanzierung

Abschreibungen erfassen die Wertminderung von Anlagegütern über die Zeit. Die lineare Abschreibung ist am einfachsten: Anschaffungskosten geteilt durch Nutzungsdauer. Bei der geometrisch-degressiven Abschreibung bleibt der Prozentsatz gleich, aber der Betrag wird jedes Jahr kleiner.

Ursachen für Abschreibungen sind vielfältig: Abnutzung durch Gebrauch, technischer Fortschritt, der alte Maschinen wertlos macht, oder Katastrophenschäden. Der maximal erlaubte degressive Abschreibungssatz beträgt 20%.

Finanzierung beschafft das nötige Kapital für Investitionen. Du unterscheidest zwischen Außenfinanzierung (Geld kommt von außen) und Innenfinanzierung (Kapital wird im Unternehmen gebildet).

Formel-Tipp: Linearer Abschreibungssatz = 100% ÷ Nutzungsdauer - so berechnest du schnell die jährliche Abschreibung!

Finanzierungsarten im Vergleich

Jede Finanzierungsart hat Vor- und Nachteile, die du abwägen musst. Fremdfinanzierung bedeutet keine Mitsprache der Geldgeber, aber du musst pünktlich Zinsen zahlen und Sicherheiten bieten. Bei schlechter Geschäftslage wird's schnell eng.

Beteiligungsfinanzierung bringt neue Gesellschafter ins Boot - die teilen Risiko und Gewinn, wollen aber mitreden. Deine Selbstständigkeit schwindet, dafür steigt die Kreditwürdigkeit.

Selbstfinanzierung aus einbehaltenen Gewinnen ist am unabhängigsten, aber nicht immer möglich. Die Gesellschafter müssen auf Gewinnausschüttungen verzichten - das gefällt nicht jedem.

Die goldene Regel: Mix verschiedene Finanzierungsquellen geschickt, um Risiken zu streuen und flexibel zu bleiben.

Praxischeck: Eigenkapital stärkt deine Position bei Banken - je mehr Eigenkapital, desto bessere Kreditkonditionen bekommst du!

Kapitalerhöhung bei Aktiengesellschaften

Die AG kann ihr Eigenkapital auf drei Arten erhöhen: Ordentliche Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien $braucht 3/4-Mehrheit$, genehmigte Kapitalerhöhung (Vorstand darf bis zu 5 Jahre selbst entscheiden) und bedingte Kapitalerhöhung (nur wenn bestimmte Ereignisse eintreten).

Bei der ordentlichen Kapitalerhöhung werden neue Aktien ausgegeben. Das Agio ist der Aufpreis über den Nennwert hinaus und kommt in die Kapitalrücklage. Alte Aktionäre haben meist ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien.

Die genehmigte Kapitalerhöhung macht Unternehmen flexibler - der Vorstand kann schnell auf Marktchancen reagieren, ohne erst eine Hauptversammlung einzuberufen. Maximum sind 50% des bisherigen Grundkapitals.

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur genutzt für Wandelanleihen, Fusionen oder Mitarbeiterbeteiligungen. Auch hier gilt: maximal 50% des vorhandenen Grundkapitals.

Investor-Wissen: Das Bezugsrecht schützt Altaktionäre vor Verwässerung ihrer Anteile - ohne dieses Recht würde ihr Anteil am Unternehmen schrumpfen!