Der Föhn - Ein regionales Windsystem
Stell dir vor, du könntest erklären, warum es auf einer Seite der Alpen regnet, während nur wenige Kilometer entfernt die Sonne scheint! Der Föhn ist genau dieses spannende Wetterphänomen.
Das Ganze beginnt, wenn die Sonne die Luft am Erdboden erwärmt. Die warme, feuchte Luft steigt an der Luvseite (der dem Wind zugewandten Seite) des Berges nach oben. Dabei kühlt sie sich durch die trockenadiabatische Abkühlung um 1°C pro 100 Meter ab.
Da kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme, beginnt das Wasser zu kondensieren - es bilden sich Wolken und es regnet. Ab diesem Kondensationsniveau kühlt die Luft nur noch um 0,6°C pro 100 Meter ab, weil die Kondensation selbst Wärme freisetzt (feuchtadiabatische Abkühlung).
Nachdem die nun kalte und trockene Luft den Berg überquert hat, sinkt sie auf der Leeseite (windabgewandten Seite) wieder ab. Hier erwärmt sie sich durch trockenadiabatische Erwärmung um 1°C pro 100 Meter - und wird dadurch wärmer als vor dem Aufstieg! Dieser warme Fallwind ist der berühmte Föhn.
Merktipp: Luv = Regen und kühl, Lee = Föhn und warm. Der Grund: Die Luft hat auf dem Weg über den Berg Feuchtigkeit verloren!