Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus
Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus in der Elfenbeinküste müssen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt werden. In ökonomischer Hinsicht bringt der Kakaoanbau dem Land bedeutende Exporteinnahmen. Etwa 258 Kakaobauern besitzen bereits ein Fair-Trade-Zertifikat, was höhere Preise ermöglicht. Allerdings ist die Elfenbeinküste als wichtigster Kakaoproduzent stark abhängig von Weltmarktpreisen.
Die ökologische Bilanz ist verheerend. Die massive Regenwaldrodung hat 90% der ursprünglichen Artenvielfalt zerstört. Zwar verbessert der Fair-Trade-Anbau die ökologischen Bedingungen teilweise, doch die grundlegende Problematik der Waldvernichtung bleibt bestehen.
Auch die sozialen Aspekte sind problematisch. Obwohl Fair-Trade-Initiativen in Bildung, bessere Arbeitsbedingungen und Infrastruktur investieren sollen, verdienen Kleinbauern durchschnittlich nur 0,50 Dollar pro Tag. Besonders alarmierend ist die zunehmende Kinderarbeit: Entgegen dem Versprechen, diese bis 2020 um 70% zu reduzieren, ist sie in der Elfenbeinküste um 59% gestiegen. Insgesamt arbeiten dort etwa 2,26 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren in der Kakaoindustrie.
Merke dir: Echte Nachhaltigkeit erfordert ein Gleichgewicht zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren - im Kakaoanbau der Elfenbeinküste überwiegen bisher klar die wirtschaftlichen Interessen.