BWL Grundlagen - So funktioniert Wirtschaften
BWL und VWL sind wie zwei verschiedene Kameraperspektiven auf die Wirtschaft. Die Betriebswirtschaftslehre schaut mit der Froschperspektive auf einzelne Unternehmen und deren interne Abläufe wie Marketing, Einkauf oder Buchführung. Die Volkswirtschaftslehre nimmt die Vogelperspektive ein und betrachtet das große Ganze - den gesamten Wirtschaftsraum mit Arbeitsmarkt, Inflation und Außenhandel.
Der Unterschied zwischen Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage ist einfacher als gedacht. Ein Bedürfnis ist erstmal nur ein Wunsch - du willst ein neues Handy. Bedarf entsteht, wenn du auch das nötige Geld dafür hast. Zur Nachfrage wird es erst, wenn du tatsächlich in den Laden gehst und kaufen willst.
Bedürfnisse haben interessante Eigenschaften: Sie sind bei jedem Menschen unterschiedlich stark, ändern sich mit dem Alter und sind praktisch unbegrenzt. Kaum hast du dir das Kleinwagenmodell gekauft, träumst du schon vom nächstgrößeren Auto.
Merke dir: Wir müssen wirtschaften, weil unsere Wünsche unbegrenzt sind, aber unsere Mittel begrenzt. Im echten Leben gibt es kein Schlaraffenland!
Die verschiedenen Arten von Bedürfnissen reichen von Existenzbedürfnissen (Schlaf, Nahrung) über Kulturbedürfnisse (Bildung, Internet) bis hin zu Luxusbedürfnissen (Sportwagen, Yacht). Manche sind offen und dir bewusst, andere latent und müssen erst durch Werbung geweckt werden.
Güter sind alle Mittel zur Bedürfnisbefriedigung. Freie Güter wie Sonnenlicht kosten nichts, wirtschaftliche Güter sind begrenzt verfügbar und kosten Geld. Substitutionsgüter können sich ersetzen Butter−Margarine, Komplementärgüter brauchen einander Auto−Benzin.
Das ökonomische Prinzip hilft dir bei cleveren Entscheidungen. Beim Maximalprinzip holst du mit deinem Budget das Maximum raus ("Was kriege ich für meine 550€ Urlaubsbudget?"). Beim Minimalprinzip erreichst du dein Ziel mit minimalen Kosten ("Wie komme ich am günstigsten an die türkische Riviera?").