Produktionsprogramm und Fertigungsverfahren
Das Produktionsprogramm umfasst Art und Menge der von einem Unternehmen angebotenen Produkte. Es kann breit oder schmal angelegt sein, wobei beide Ansätze spezifische Vor- und Nachteile bieten.
Ein breites Produktionsprogramm ermöglicht es, unterschiedliche Kundenbedürfnisse zu befriedigen und das Risiko bei Nachfrageausfällen zu streuen. Zudem können Vertriebskosten sinken, wenn die gleiche Zielgruppe bedient wird. Die Kapazitätsauslastung bei Nachfrageschwankungen wird verbessert.
Ein schmales Produktionsprogramm hingegen erlaubt Kosteneinsparungen durch Spezialisierung. Das Image als "Spezialist" kann die Marktchancen erhöhen und Zusatzgewinne generieren. Kundensonderwünsche können besser berücksichtigt werden, und ein hoher Produktdifferenzierungsgrad ist möglich.
Bei der Entscheidung zwischen Eigenfertigung oder Fremdbezug sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen:
Highlight: Die Vorteile der Eigenfertigung umfassen Flexibilität bei Nachfrageveränderungen, Einfluss auf Qualitätssicherungsmaßnahmen und die Möglichkeit, Betriebsgeheimnisse zu bewahren.
Vocabulary: Fertigungstiefe bezeichnet den Anteil der Eigenfertigung am Gesamtprodukt.
Der Fremdbezug bietet Vorteile wie die Reduzierung von Fixkosten und geringere Anforderungen an die Produktionsplanung. Allerdings entstehen Nachteile wie die Abhängigkeit von Lieferanten und ein geringerer Einfluss auf Liefertermine.
Example: Um die kritische Menge zu bestimmen, bei der sich Eigenfertigung lohnt, kann folgende Formel verwendet werden:
Fixkosten (gesamt) + Variable Kosten je Stück × Menge = Bezugspreis je Stück × Menge
Die Fertigungsverfahren lassen sich nach dem Grad der Automatisierung in drei Kategorien einteilen:
- Handarbeit: Vorwiegend körperliche oder handwerkliche Arbeit mit Werkzeugen.
- Maschinenarbeit: Schwere körperliche Tätigkeiten werden von Maschinen übernommen.
- Automatische Fertigung: Vollständig mechanisierte Durchführung von Arbeiten ohne menschliches Zutun.
Definition: Die Einteilung der Fertigungsverfahren nach DIN 8580 kategorisiert Fertigungsprozesse systematisch und bietet eine standardisierte Grundlage für die Produktionsplanung.