Strukturwandel und Globalisierung

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AUFLÖSUNG VON FAMILIENSTRUKTUR ÜBERNAHME VON FÜRSORGELEISTUNGEN durch privatwirtschaftliche, gesellschaftliche, FUNKTIONSWANDEL DER FAMILIE Kinder als wichtigste ARBEITSKRAFT (20. Jahrhundert) & wichtig in ALTERSSICHERUNG der Eltern Hat sich geändert 1994 96 98 00 02 04 06 08 09 * nur Lebendgeborene, Zahlen für 2009 vorläufig Quelle: AFP (Destatis) Person z Prsonen drei Personen vier Perc Von der Groß- zur Kleinstfamilie Haushansgroßen in Deutschland und in Anteil an allen privaten Haushaben 1900 2017 firt Personen und mehr 15 707 17 But th das erspricht 4,5 Personen durchschich Haus 41 % 2.0 Personen 842 Tsp/Bartel 2025 651 10 rang 1.9 Personen futi 2 VERÄNDERUNG DER ROLLE DER FRAU Bis Mitte 20. Jahrhundert Rolle als Mutter und Hausfrau Bessere Bildung und Ausbildung, berufliche Möglichkeiten, gesellschaftliche und politischer Einfluss →GLEICHBERECHTIGUNG II. ● ● ● BILDUNGS- UND BERUFSORIENTIERUNG behindert Kinderwünsche Kinder binden Mütter ans Haus III. KONSUMDENKEN UND ANSPRUCHSVOLLER LEBENSWANDEL ● Kinder stellen KOSTENFAKTOr da ● IV. ● ● Sozioökonomische Benachteiligung von Familien mit Kindern Geburt eines Kindes gilt als eine der größten Armutsrisiken Ca. 130.000 € pro Kind Einkommensmöglichkeiten durch Kindererziehung eingeschränkt OPPORTUNITÄTSKOSTEN: ● ● ● SONSTIGE GRÜNDE ● Durch PÄDAGOGISIERUNG DER GESELLSCHAFT Erziehungsaufwand schränkt Bewegungsfreiheit in räumlicher und zeitlicher Hinsicht ein Kinder Widerspruch zu Wunsch nach HOHEM LEBENSSTANDARD und PERSÖNLICHER UNGEBUNDENHEIT O Anforderung und Ansprüche an Eltern als Erzieher gestiegen O Erhöhte Bedeutung von Bildung Viele fühlen sich dem nicht gewachsen NICHT immer PASSGENAUE RÄUMLICHE oder ZEITLICHE INFRASTRUKTUR BEI BETREUUNG Bewusstere Familienplanung (Pille) Angst vor langfristigen Festlegungen Gesellschaftliche Akzeptanz zur Kinderlosigkeit ● Instabilität der Partnerschafft VERLÄNGERUNG DER LEBENSERWARTUNG Medizinischer Fortschritt O Bessere Versorgung ● Jungen: 78 Jahre ● Mädchen: 83 Jahre Bevölkerung wird immer älter Anteil von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung 2018 Stichtag 1. März Ostdeutschland Westdeutschland Insgesamt Statistisches Bundesamt (Destatis, 2018 3 3. AUSWIRKUNG DES DEMOGRAFISCHEN WANDELS Der Grund für die bevorstehende Veränderung der Bevölkerungsstruktur sind Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit. Insbesondere die WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG unseres Landes und die SOZIALVERSICHERUNGSSYSTEME. 1. AUSWIRKUNGEN AUF DIE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG Bei gegebenem technischen Stand und bei ausreichenden Vorräten an sachlichen Produktionsfaktoren hängt dann die Produktion wirtschaftlicher Güter von der Erwerbsquote ab. Unter Erwerbsquote versteht man den prozentualen Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung. II. ANSTIEG DER ERWERBSQUOTE RÜCKGANG DER ERWERBSQUOTE GRÜNDE FÜR EINEN RÜCKGANG DER ERWERBSQUOTE Verringerung der Zahl der Erwerbstätigen durch Gesetze (Verlängerung der Schulpflicht) Schrumpfende Bevölkerung Schnellerer Anstieg der nicht mehr im Berufsleben stehenden (Rentner) als die Zahl der ins Berufsleben tretende ● ● ● STEIGT die ERWERBSQUOTE unter sonst gleichen Bedingungen, nimmt die Gesamtproduktion und die Pro-Kopf-Produktion, also der durchschnittliche materielle Lebensstandard, zu. ● SINKT die ERWERBSQUOTE, nimmt auch die Produktion ab. Voraussetzung ist immer, dass genügend natürliche Produktionsfaktoren zur Verfügung stehen. ● AUSWIRKUNG AUF DIE SOZIALVERSICHERUNG Anstieg der Lebenserwartung - wachsende Ausgabe bei Sv O Kranken- und Pflegeversicherung stärker belastet Zunahme der Rentenbezugsdauer Rein wirtschaftliche Gründe (Konjunktionsrückgang, Rohstoffmangel, strukturelle Mängel der VW) O Anstieg der Ausgabe der gesetzlichen Rentenversicherung Zunahme der älteren bei gleichzeitiger Abnahme der jüngeren Generationen O Weniger Beitragszahler bei steigender Anzahl von Renten ● Immer späterer Einstieg in das Berufsleben 4 ÖKONOMISCHER STRUKTURWANDEL 1. ERSCHEINUNGSFORMEN DES ÖKONOMISCHEN WANDELS Unter einem STRUKTURWANDEL IM ÖKONOMISCHEN SINNE versteht man allgemein DIE MIT DER MARKTWIRTSCHAFTLICHEN DYNAMIK verbundenen mehr oder weniger stetigen VERÄNDERUNGEN der wertmäßigen Beiträge der einzelnen Wirtschaftszweige und Wirtschaftssektoren zum ● Wirtschaftsbereiche Land- und Forstwirtschaft nimmt ab Wirtschaftssektor Dienstleistungsbereich nimmt zu ● Neue Techniken und Technologien beschleunigen Strukturwandel ● Wandel in der Arbeitswelt Von je 100 Erwerbstätigen arbeiten in diesen Bereichen Dienstleistung 46 Industrie, Bergbau, Energiewirtschaft 1971 1991 61 74 !!! 37 28 19 8 Baugewerbe 9 Landwirtschaft 1971 nur Westdeutschland ● 2011 einschl. Forstwirtschaft, Fischerei rundungsbed. Di ED T JOC 6 Globus 4796 ARBEITSWELTEN - OHNE DEN MENSCHEN GEHT ES NICHT Die Industrie ist in einem stetigen Wandel. Es wird in vier Phasen der industriellen Revolution - von Industrie 1.0 bis 4.0- unterschieden, Historisch betrachtet gab es bislang drei industrielle Revolutionen Industrie 4.0 ist die aktuelle Phase. Industrie 1.0 Mechanisierung Dampf- und Wasserkraft Ende 18. Jahrhundert www.MITTELSTANDSSCHUTZ.OR Industrie 2.0 Massenproduktion, Fließbandarbeit, Arbeitstellung und elektrische Energie Anfang 19. Jahrhundert Industrie 3.0 Automatisierung Computer, Elektronik 70er des 20. Jahrhunderts Den Strukturwandel kann man Auf DIE ZUSAMMENSETZUNG DER PRODUKTION eines Landes (Produktionsstruktur) nach Wirtschaftszweigen (sektorale Struktur) beziehen, Auf REGIONEN ODER WIRTSCHAFTSTRÄUME (REGIONALE Strukturen) oder Industrie 4.0 Cyberphysische Systeme, Netzwerke und Internet. Künstliche Intelligenz heute Auf die entsprechenden ÄDERUNGEN DER AUFTEILUNG DER BESCHÄFTIGTEN (Erwerbsstruktur, Beschäftigungsstruktur) nach Sektoren, Regionen, Qualifikationen oder Alter. Strukturveränderungen erfordern ständige Anpassungsprozesse und vorschauende Maßnahmen der STRUKTURPOLITIK, um z. B. Wachstumsverluste oder strukturelle Arbeitslosigkeit zu verhindern bzw. Abzumildern. 5 2. AUSWIRKUNGEN DES ÖKONOMISCHEN WANDELS ● ● Volkswirtschaftliche Produktivitäts- und Wachstumssteigerung Ökonomische Anpassungsprobleme und soziale Härte besonders in Schrumpfungsbereichen (Landwirtschaft, Kohlebergbau) O Erfordern politisches Handeln Hartnäckiges Ungleichgewicht auf den sektoralen und regionalen Arbeitsmärkten Häufig zu lang andauernde Überkapazitäten auf Gütermärkten O Zögerliche Umstellung der Produktion Produktionsengpässe bei schnelle Produktionsverlagerung Wenn keine Impulse des Marktes für Umstellung signalisiert werden oder strukturwandelbedingte Marktgeschehen zu einem langwierigen und sozial zu schmerzhaften Anpassungsprozess führen würde O Staat versucht Anpassungsprozesse mittels Anpassungshilfen abkürzen ● Staat bremst Strukturwandel um Anpassungszeitraum zu verlängern 3. STRUKTURPOLITIK Die Strukturpolitik ist ein Oberbegriff für die Gesamtheit der Maßnahmen ZUR GESTALTUNG DER STRUKTUR einer VW. Dazu zählen Maßnahmen und Bestrebung wirtschaftspolitischer Instanz, die Wirtschaftsstrukturen oder wirtschaftsstrukturelle Entwicklungen abzielen, indem sie Bestimmte STRUKTURELEMENTE ODER STRUKTURBESTIMMENDE RELATIONEN (wie z. B. die Wettbewerbsverhältnisse) von Wirtschaftszweigen oder Regionen ABWEICHEND von den allgemein gültigen Ordnungsprinzipien REGELN STRUKTURWANDLUNGEN innerhalb von und zwischen Wirtschaftszweigen oder Regionen in einer Gesamtwirtschaft AUSLÖSEN, VERSTÄRKEN, ABSCHWÄCHEN oder UNTERBINDEN; Die FÄHIGKEIT UND DIE WILLIGKEIT der Wirtschaftssubjekte, sich dem Strukturwandel in den Wirtschaftszweigen und Regionen anzupassen, FÖRDERN. 6 I. FORMEN DER STRUKTURPOLITIK SEKTORALE STRUKTURPOLITIK ● II. ● ● ● ● REGIONALE STRUKTURPOLITIK ● ● ● ● Ab 1949: Landwirtschaft, Wohnungsbau, Bergbau und Verkehr, Strahlindustrie, Stromerzeugung Ab 1955: Kernenergie Ab 1960: Schiffbau, Luft- und Raumfahrt Ab 1970: Mikroelektronik Im Jahr 1966 stellt Bundesregierung Grundsätze für Vergabe von sektoralen Strukturhilfen auf ● ZIELE Zunächst Hilfsprogramme für WEST-BERLIN und ZONENRAND- und GRENZGEBIETE Nach Wiedervereinigung standen NEUE BUNDESLÄNDER im Zentrum der Förderung 1969 GESETZ ÜBER DIE GEMEINSCHAFTSAUFGABE VERBESSERUNG DER REGIONALEN WIRTSCHAFTSSTRUKTUR" SOZIALVERTRÄGLICHE GESTALTUNG DES STRUKTURWANDELS Staat soll Strukturwandel nicht behindern, aber bruchartige Entwicklungen verhindern O Anpassung an veränderte Wettbewerbsbedingungen fördern O Anpassungshilfen zielen auf Veränderung bestehender Strukturen und sollten entbehrlich werden ● O Gemeinsame Förderung von Bund und Länder für gewerbliche Wirtschaft bei Einrichtung, Ausbau, Umstellung oder grundlegender Rationalisierung von Gewebebetrieben, Förderung Ausbau der Infrastruktur Förderungsmaßnahme VORRANGIG in Gebieten in denen WIRTSCHAFTSKRAFT ERHEBLICH UNTER BUNDESDURCHSCHNITT oder von Strukturwandel bedrohte WIRTSCHAFTSZWEIGE VORHERRSCHEN ● FORSCHUNGS- UND TECHNOLOGIEFÖRDERUNG Erfolgt durch direkte Projektförderung bei risikoreichen, aufwendigen, die Privatwirtschaft überfordernde längerfristigen Forschungsvorhaben und Entwicklung In besonders wichtige branchenübergreifende Schlüssletechnologien In Bereiche der staatlichen Daseins- und Zukunftsvorsorge Stärkung der technischen Leistungskraft durch Produktivitäts- und Wachstumshilfen O Personalkostenzuschüsse für Forschung und Entwicklung O Förderung technologieorientierter Unternehmensgründung O Anwendung von Robotern in der Fertigungstechnik ERHALTUNG EXISTENSBEDROHTER, ABER SANIERUNGSFÄHIGER UNTERNEHMEN ODER GANZER WIRTSCHAFTSBEREICHE IN AUSNAHMEFÄLLEN ● Subventionen Subsidiaritätsprinzip Hilfe zur Selbsthilfe 7 III. INSTRUMENTE UND TRÄGER DER STRUKTURPOLITIK Infrastrukturmaßnahmen, Subventionen in Form von Finanzhilfen, Steuermäßigung an Unternehmen ● Sektorale Wirtschaftsstruktur: Protektionismus beeinflusst ● TRÄGER DER STRUKTURPOLITIK sind vor allem Bund und Länder ● Gemeinden fördern Gewerbeansiedlung EUROPÄISCHE UNION erheblicher Bedeutungszuwachs in Regionalpolitik o Zusammenhang mit STRUKTUR- UND KOHÄSINOSPOLITIK Ausgleich vorhandenen WIRTSCHAFTLICHEN UND SOZIALEN Unterschiede zwischen Mitgliedsländern ● ● ● o Zölle, Einfuhrkontingente, Selbstbeschränkungsabkommen, administrative Handelsbeschränkungen ● ● O 1/3 des EU-Haushalts für strukturpolitische Maßnahmen vorgesehen ZWEITGRÖBTER AUSGABENPOSTEN für regional- und strukturpolitische Ausgaben und Agrarpolitik Unterstützt wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch 3 STRUKTURFONDS: O O EUROPÄISCHE SOZIALFOND (ESF): Finanzierung der sozialpolitischen Vorhaben KOHÄSIONSFONDS: Vorhaben in Bereich Umwelt, transeuropäische Netze, Projekte in Bereich nachhaltige Entwicklung REGIONALFONDS (EFRE) : regionalpolitische Strukturbeihilfe AGRARAUSGABEN aus zwei weiteren Fonds, Teil des Gesamthaushaltsplan der EU O EUROPÄISCHEN GARANTIEFONDS FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT (EGFL): Direktzahlung an Landwirte und Maßnahmen zur Regulierung oder Unterstützung der Agrarmärkte O EUROPÄISCHEN LANDWIRTSCHAFTSFONDS FÜR DIE ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN RAUMS (ELER): Beitrag der EU für ländlichen Raum Gemeinschaftsinitiativen sind FÖRDERPROGRAMME FÜR BESONDERE PROBLEMBEREICHE O Grenzüberschreitende Zusammenarbeit O Städtische Ballungsgebiete O Besonders strukturschwache ländliche Räume Gleichstellung Zusätzliche Förderprogramme im UMWELTBEREICH, IN KULTUR- UND BILDUNGSPOLITIK 8 IV. ● GRENZEN DER STRUKTURPOLITIK SUBVENTIONEN sind Unterstützungszahlen der öffentlichen Hand an Unternehmen, OHNE dass diesen staatlichen Leistungen eine spezielle GEGENLEISTUNG der begünstigten Unternehmen gegenüberstünde Subventionen können in Form von DIREKTEN GELDLEISTUNGEN (FINANZHILFEN) oder INDIREKT WIRKENDEN STEUERLICHEN NACHLÄSSEN gewährt werden Subventionsquoten in % 9 8 6 3 2 0 6,8 6,9 4,1 1,1 2000 1,0 2002 2.9 9,1 90 1,0 2004 2,4 22 0,9 2006 2,1 20 --Steuervergünstigungen (Bund) zu Steuereinnahmen (Bund) -Finanzhilfen (Bund) Soll zu Ausgaben (Bund) Quelle: Bundesministerium der Finanzen 0.9 2008 4.0 3,4 2.1 2,2 1,0 64 2010 6,3 1,9 1,8 0,8 2012 59 1,8 5.5 5.3 21 21 0,7 2014 1,8 2,4 0.7 2016 5.0 5,0 27 22 2,0 0.7 2018 Finanzhilfen (Bund) Ist zu Ausgaben (Bund) Subventionen zu BIP (nominal) 5.0 2.9 0.9 2020 9 GLOBALISIERUNG 1. ARBEITSTEILUNG Unter Arbeitsteilung versteht man die Auflösung einer Arbeitsleitung in Teilverrichtung und das Zusammenwirken von Arbeitenden in der Weise, dass jeder Arbeitende eine besondere Aufgabe ARTEN DER ARBEITSTEILUNG I. erfüllt. II. GESELLSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG (ÜBERBETRIEBLICHE ARBEITSTEILUNG) ● BERUFSBILDUNG ● ● ● ● Immer mehr Berufe entstehen Je dichter Besiedlung, desto mehr Berufe, stärkere Spezialisierung Bader -> Friseur, Kinder-, Zahnarzt BERUFSSPALTUNG Erhöhten Produktion, weil ständige Wiederholung der Tätigkeit Routine und Fertigkeit steigert BERUFSBILDUNG und BERUFSSPALTUNG nennen wir die GESELLSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG. Durch technische Entwicklung weitere Abspaltungen Händler -> Einzelhändler, Großhändler, Exporteur, Importeur TECHNISCHE ARBEITSTEILUNG (INNERBETRIEBLICHE ARBEITSTEILUNG) Früher Produktion und Verbrauch innerhalb einer Familie (Selbstversorger) ● Mit BERUFSBILDUNG UND BERUFSSPALTUNG wurde Produktionsstätten aus Haushalt ausgegliedert → Wirtschaftliche Betriebe Eigentümer hatten so viel Arbeit im Betrieb, dass Arbeitskräfte eingestellt wurden → INNERBETRIEBLICHE ODER TECHNISCHE ARBEITSTEILUNG ● Technisierung führt zu enger werdenden Tätigkeitsbereichen Nur noch wenige Handgriffe ● AUTOMATION bringt Ablöse kleinster Handgriffe durch elektronisch gesteuerte und sich selbst kontrollierende Maschinen ● Die Aufteilung eines Arbeitsvorgangs unter dem Gesichtspunkt der technischen Möglichkeit bzw. des zweckmäßigen Maschinensatzes nennen wir die TECHNISCHE ARBEITSTEILUNG. 10 III. VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG Güterstellung und Bedarfsdeckung erfolgen in verschiedenen ZWEIGEN DER WIRTSCHAFT. Die arbeitsteilige Wirtschaft lässt sich vertikal oder horizontal einteilen. Eine VERTIKALE VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG liegt vor, wenn die Wirtschaftszweige stufenmäßig von der Urproduktion bis hin zum Verbrauch eingeteilt werden. WIRTSCHAFTSSTUFEN ● ERZEUGUNGSBETRIEBE sind URPRODUKTIONSBETRIEBE (Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Bergbau), PRODUKTIONSMITTELBETRIEBE (z. B. Herstellung von Maschinen, Fertigteilen, Werkzeugen für den eigenen und fremden Bedarf), KONSUMGÜTERBETRIEBE (z. B. Herstellung von Getränken, Smartphones, Laptops, Autos) VERTEILUNGSBETRIEBE bringen die Güter in die Nähe des Verbrauchers (Großhandel, Einzelhandel, Außenhandel) Der VERBRAUCH findet in den PRIVATEN und ÖFFENTLICHEN HAUSHALTEN statt (Haushalte des Bundes, der Länder, der Gemeinden) letztes Glied der Wirtschaft Eine HORIZONTALE VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG liegt vor, wenn mindestens zwei gleichartige Betriebe wirtschaftliche Güter erstellen. Marktstufen: Vereinfachte Darstellung eines Marktes Rohstoffgewinnung Erstverarbeitung des Rohstoffs Fertigung eines Produktes für den Endkunden (End-)kunden, Verbraucher Verarbeiter A Unternehmen A ox & Bergwerk Lieferweg Verarbeiter B Unternehmen B ok 옷 ox Horizontaler Markt Horizontaler Markt Marktstufen: Vereinfachte Darstellung eines Marktes Rohstoffgewinnung Vertikaler Markt Erstverarbeitung des Rohstoffs Fertigung eines Produktes für den Endkunden (End-)kunden, Verbraucher Verarbeiter A Unternehmen A ok Bergwerk Lieferweg окок ok Verarbeiter B Unternehmen B ok ok Die Aufteilung der VW in die Wirtschaftsstufen Erzeugung, Verteilung, Verbrauch bezeichnet man als VOLKSWIRTSCHAFTLICHE ARBEITSTEILUNG. IV. INTERNATIONALE ARBEITSTEILUNG Länder mit Außenhandel (gegenseitigem Warentausch) betrieben INTERNATIONALE ARBEITSTEILUNG. Gründe für den Außenhandel: ● ● ● Güter, die eine Volkswirtschaft NICHT/ NICHT IN AUSREICHENDEM MAB selbst produzieren kann, werden importiert. Gegenleistung besteht in Ausfuhr von Halb- und Fertigerzeugnissen, die die Handelspartner nicht/ nicht in der gewünschten Qualität herstellen können Güter, die eine VW nur mit HÖHEREN KOSTEN als andere VW herstellen kann, werden importiert. Eingesparte Produktionsfaktoren können zur Herstellung ANDERER Güter eingesetzt werden, die möglicherweise KOSTENGÜNSTIGER als im Ausland produziert werden Nicht nur bei absoluten, sondern auch bei relativen Kostenvorteilen kann die internationale Arbeitsteilung für die beteiligten Länder an Vorteil sein Die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den RELATIVEN KOSTEN der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist der HANDEL ZWISCHEN ZWEI LÄNDERN immer VORTEILHAFT, wenn bei beiden Handelspartnern UNTERSCHIEDLICHE PRODUKTIONSKOSTENSTRUKTUREN existieren, d.h., wenn ein Land für ein anderes Gutes verzichten muss als das andere Land (niedriger Opportunitätskosten)! THEORIE DER KOMPARATIVEN KOSTENVORTEILE Internationaler Handel und internationale Arbeitsteilung auch für Länder vorteilhaft, die alle Güter zu höheren Kosten erzeugen als im Ausland Müssen sich nur auf Produktion jener Güter speziali vergleichsweise günstig herstellen Handelsbeziehung zwischen hoch und niedrig industrialisierten Ländern Wenn jedes Land die Güter produziert, bei denen es ABSOLUTE KOSTENVORTEILE hat, kann durch die internationale Arbeitsteilung die Gesamtproduktion gesteigert werden. 12 BEURTEILUNG DER ARBEITSTEILUNG VORTEILE NACHTEILE Steigerung der Produktivität (z. B. Leistungssteigerung durch Routinearbeit); infolgedessen Einkommensverbesserung; Spezielle Begabungen lassen sich zum Nutzen des Einzelnen und der Gesellschaft entfalten; Ausbildung für spezielle Tätigkeiten ist kürzer als für nicht spezialisierte Arbeit; Schaffung von Arbeitsplätzen auch für angelernte und ungelernte Arbeitskräfte; Arbeitsteilung erleichtert den Einsatz von Maschinen; damit wird dem Arbeitenden die Arbeit erleichtert; Kleinere Arbeitsaufgaben, deshalb bessere Beherrschung der Arbeit. ● Gesundheitliche Schäden durch einseitige Belastung körperlicher und geistiger Funktionen; Umstellungsschwierigkeiten bei Verlust oder Veränderung des Arbeitsplatzes; Gegenseitige Abhängigkeit der Arbeitenden (Verlust der Selbstständigkeit); Der Arbeitende verliert die Übersicht über den Gesamtzusammenhang seiner Tätigkeit; Die Arbeit erscheint dem Einzelnen sinnlos; Monotonie der Arbeit führt zum Verlust der Arbeitsfreude; Seelische Schäden können die Folge sein; Schöpferische Tätigkeit oft nicht oder kaum mehr möglich; Hoher Kapitaleinsatz notwendig. 1. ENTWICKLUNG DER GLOBALISIERUNG GLOBALISIERUNG im wirtschaftlichen Sinne bedeutet die zunehmende ERDWEITE VERFLECHTUNG VON VOLKSWIRTSCHAFT. ● Andauernder Prozess Geschwindigkeit hat sich stark verändert (TURBO-GLOBALISIERUNG) 13 I. BESCHLEUNIGUNG DER GLOBALISIERUNG WOHLSTANDSGEWINNUNG Wichtigstes Antriebsfeld ist wirtschaftliches Interesse ● Offener Austausch mit anderen VW ● Profitieren und Wohlstandsgewinne erziehlen ● OECD (Organization für Economic Cooperation and Development - Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) O Zusammenschluss der großen Industriestaaten, bezeichnet Globalisierung als Prozess durch den Märkte und Produktion in verschiedenen Ländern immer mehr voneinander abhängig werden GRENZÜBERSCHREITENDER KAPITALVERKEHR ● Internationaler Kapitalmarkt ● Ausländische Direktinvestitionen im Jahr 2020 (in Milliarden Dollar) China Luxemburg ● Japan Hongkong Informationen. ● USA Kanada Frankreich Deutschland Südkorea DIGITALE REVOLUTION Singapur LIBERALISIERUNG DES WELTHANDELS 35 32 Woher sie kamen 102 133 127 116 Wo investiert wurde 64 62 Starke Staaten konnten durchsetzen, dass Schutzwälle um VW schrittweise abgetragen wurden (außenwirtschaftliche Liberalisierung) Nationale Zölle und Importbeschränkungen haben Schutzfunktion für heimische Produktion ● Weltweite Konkurrenz ● Liberalisierung nach außen einher mit Abbau staatlicher Vorschriften im Inneren 36 Deutschland 33 Irland 29 Mexiko 16 Schweden Nachdrücklich beschleunigt wurde der Prozess der Marktöffnung für Waren, Dienstleistungen und Geld durch die ,,DIGITALE REVOLUTION", also durch Innovationen im Bereich der Mikroelektronik, der Telekomunikation sowie durch Methoden zur Gewinnung, Übertragung und Speicherung von 156 USA 149 China 119 Hongkong 91 Singapur Indien Luxemburg Dichtes Kommunikationsnetz zu Partnern Schafft großen Weltfinanzmarkt, aber auch Konkurrenz Neue Zielgruppe 14 VERBESSERTE VERKEHRSTECHNOLOGIE Als weitere Beschleuniger der Globalisierung gelten sinkender Transportkosten und die zunehmende Vereinheitlichung technischer Normen. II. ● Ausbau der Verkehrsstruktur für den Gütertransport Starker Ausbau der Containerschiffahrt, über den der größte Teil der globalen Warenströme abgewickelt wird ww REGELUNG DER WELTWEITEN HANDELS- UND WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN DURCH DIE WTO VORAUSSETZUNGEN FÜR WELTWEITE WIRTSCHAFTSAKTIVITÄTEN sind Abbau von Zöllen, Beseitigung von Beschränkungen für den internationalen Kapitalverkehr WTO beschäftigt sich mit Verbesserung und Regelung der internationalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen ● 2. BEDEUTUNG DER GLOBALISIERUNG Die zunehmend liberalisierte und digitalisierte Weltwirtschaft mit ihren OFFENEN NATIONALEN MÄRKTEN erlaubt HANDELSVERFLECHTUNGEN DER VOLKSWIRTSCHAFTEN in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. ● Globale Handelsströme G New MY MS WTO Lemeriks Nut 4 SE XING DORM Odon Cons 2745 GUS Mustang Welthandel wird von reichen Industrieländer dominiert Ärmere Länder kämpfen für Exportchancen Viele Handelshemmnisse für Entwicklungs- und Schwellenländer Offene Grenzen ermöglichen Standortvorteile Handelsbeziehungen, Informationsaustausch, Unternehmenszusammenschlüsse 15 BEDEUTUNG DER GLOBALISIERUNG FÜR DEN AUBENHANDEL 1. AUBENHANDEL ● ● EXPORT und IMPORT von SACHGÜTERN, DIENSTLEISTUNGEN, RECHTEN Wichtigster Teil der außenwirtschaftlichen Beziehungen EINFUHR bezeichnet die Verbringung von wirtschaftlichen Gütern VOM AUSLAND INS INLAND. Aus Sicht der belieferten VW stellen die Güterströme IMPORTE dar. AUSFUHR bezeichnet die Verbringung von wirtschaftlichen Gütern VOM INLAND INS AUSLAND. Aus Sicht der liefernden VW stellen die Güterströme EXPORTE dar. ● Aus Sicht der BD und der MITGLIEDSLÄNDER DER EU umfasst AUBENHANDEL gewerbsmäßigen Güteraustausch mit DRITTLÄNDERN HANDEL INNERHALB DER EU (BINNENHANDEL) besteht aus INNERGEMEINSCHAFTLICHEN ERWERB (Käufe aus Mitgliedsländer) und INNERGEMEINSCHAFTLICHEN LIEFERUNGEN (Verkäufe an Mitgliedländer) II. BEDEUTUNG DES AUBENHANDELS FÜR DIE BD WICHTIGE AUSFÜHRGÜTER WICHTIGE EINFÜHRGÜTER FERTIGWAREN, wie z.B. Autos, Maschinen, PHARMA-PRODUKTE, Luft- und Raumfahrzeug Quelle: Statistisches Landesant Baden-Württemberg, 2021 HALBWAREN, wie z. B. Metalle, Metallerzeugnisse, Chemikalien ROHSTOFFE, wie z. B. Kohle, Kali, Tonerde NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL, wie z.B. Fleischwaren, Geflügel, Wein HALB- UND FERTIGWAREN ROHSTOFFE, wie z.B. Erdöl, Eisenerz, Steine, Erden, Rohphosphat NAHRUNGSMITTEL, wie z.B. Weizen, Mais, Gemüse, Kakao, Kaffee, Rohtabak, Wein Import 9,0% Schweiz 8.4% China 7,4% USA 7,3% Niederlande 7,2% Italien 6,6% Irland 6,1% Frankreich 4,3% Österreich 3,8% Tschechien 3.5% Polen 3.4% Ungarn 2,6% Belgien 2,5% Slowakei Baden-Württemberg 2,5% Spanien 2.1% Großbritannien 1,9% Rumänien Export USA 12,2% China 9,0% Schweiz 7,7% Frankreich 7,4% Niederlande 7,0% Österreich 4,8% Großbritannien 4,6% Italien 4,3% Polen 3,3% Belgien 3,1% Spanien 2,7% Tschechien 2,5% Ungarn 2,4% Rumänien 1,4% Slowakei 0,9% Irland 0,5% 16 3. BEDEUTUNG DER GLOBALISIERUNG FÜR DIE AUBENWIRTSCHAFT Der Begriff AU BENWIRTSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN umfasst alle Leistungs- und Geld- (Kredit)Bewegungen über die Grenzen einer VW hinweg. I. PROBLEME DER ABHÄNGIGKEIT VON DER AUBENWIRTSCHAFT Wirtschaftliche und politische Abhängigkeit KONJUNKTURELLE VERBUNDENHEIT: Konjunkturelle Einbrüche bei Industrieländern bewirken, wegen Nachfragerückgang, Beschäftigungsrückgang bei Handelspartner INFLATION: Bspw. Erhöhung von Rohöl, steigen in Industrieländer Preise für Produkte, für die Erdöl benutzt wird SPEZIALISIERUNG: Verhindert vergleichbares Wachstum der Agrarprodukte in Industrieländern POLITISCHE ABHÄNGIGKEIT: Man wird erpressbar, wenn man von Produkten abhängig ist, exportierende Länder können Entscheidungen durch Preis und Menge der Abnehmer beeinflussen ● ● ● ● Wareneinfuhr und -ausfuhr stellen den wichtigsten Teil der AUBENWIRTSCHAFTLICHEN BEZIEHUNGEN eines Landes dar. DER UMFANG DER AUBENWIRTSCHAFTLICHEN BEZIEHUNGEN bestimmt weitgehend DEN HOHEN LEBENSSTANDARD und den HOHEN BESCHÄFTIGUNGSSTANDARD eines Landes. ARBEITSPLATZEXPORT: Verlagerung der Produktionsstädten ins Ausland O Höhere SOZIALE UND POLITISCHE STABILITÄT des Auslands Weniger UMWELTFORTSCHRIFTEN im Ausland O STEUERERLEICHTERUNG und SUBVENTIONEN im Ausland 0 0 0 0 REGULIERUNGSDICHTE Geringere Geringere ARBEITSKOSTEN 17 4. CHANCEN UND RISIKEN Indem Staaten den global handelnden Unternehmen und INTERNATIONALEN FINANZSTRÖMEN der Weg ebnen, verringern sie ihre eigenen Einflussmöglichkeiten und schwächen ihre traditionellen wirtschafts- und finanzpolitischen Instrumente wie etwa Steuern und Zinsen. Chancen II. Nutzung der KOSTENVORTEILE anderer Volkswirtschaften III. GÜNSTIGE EINKAUFSPREISE durch weltweite Konkurrenz der Anbieter IV. RISIKOSTREUUNG durch weltweites Engagement der multinationalen Konzerne (Global Player) V. VERBESSERUNG DES LEBENSSTANDARDS in den Entwicklungsländern durch Know-how- Transfer VI. VERRINGERUNG DER KRIEGSGEFAHR wegen der gestiegenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten VII. Steigende TOLERANZ über anderen Kulturen und Mentalitäten durch den intensiven Austausch von Waren und Dienstleistungen Risiken VIII. Vergrößerung der UMWELTPROBLEME durch eine verstärkte Wirtschaftstätigkeit und höheren Konsum IX. Gefahr einer ruinösen KONKURRENZ zwischen den einzelnen VW X. Menschen können mit der GESCHWINDIGKEIT des Strukturwandels nicht mithalten XI. Gefahr zunehmender ARBEITSLOSIGKEIT in Hochlohnländern XII. SINKENDE SOZIALSTANDARDS in den bisherigen Industrieländern durch den zunehmenden Kostendruck XIII. Fremde Kultureinflüsse können zu IDENTITÄTSÄNGSTEN führen (Gefahr des Terrorismus) XIV.Weltweit operierende Konzerne untergraben die Macht der Nationalstaaten 18