Moderne Kriege - Warum Konflikte heute anders aussehen
Kriege haben sich dramatisch verändert. Nach der AKUF-Definition braucht es mindestens zwei bewaffnete Gruppen, zentrale Organisation und kontinuierliche Kampfhandlungen, damit aus einem Konflikt ein Krieg wird. Aber moderne Kriege folgen ganz anderen Regeln als früher.
Alte Kriege waren klar strukturiert: Staaten kämpften gegen Staaten, Soldaten gegen Soldaten, mit schwerem Gerät und klarem Kriegsende. Neue Kriege sind chaotisch: Private Kriegsherren, Milizen und Terrorgruppen kämpfen oft jahrelang, finanzieren sich durch Kriminalität und greifen gezielt Zivilisten an.
Der Syrien-Konflikt seit 2011 zeigt diese neue Kriegsrealität perfekt. Was als Bürgerkrieg begann, wurde zu einem Stellvertreterkrieg mit dutzenden Akteuren: Assad-Regime, IS, moderate Rebellen, Kurden, plus internationale Mächte wie Russland, USA, Türkei und Iran - alle mit unterschiedlichen Zielen.
Diese asymmetrische Kriegführung macht Friedenslösungen extrem schwierig, weil niemand weiß, wer eigentlich mit wem verhandeln soll. Traditionelles Kriegsrecht funktioniert nicht mehr, wenn Kämpfer sich nicht von Zivilisten unterscheiden lassen.
Merkbox: In neuen Kriegen gibt es oft kein klares Ende - die Gewalt schwelt jahrzehntelang vor sich hin, während private Akteure vom Krieg profitieren und ihn deshalb aufrechterhalten.