Gründung und Ziele der NATO
Die NATO (North Atlantic Treaty Organization) wurde am 4. April 1949 mit der Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags gegründet. Zehn europäische und zwei amerikanische Länder gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Die Gründung erfolgte als Reaktion auf die Expansion des sowjetischen Machtbereichs in Ost- und Mitteleuropa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Highlight: Die USA wollten die Ausbreitung des sowjetischen Einflusses nach Westeuropa verhindern.
Die Hauptziele der NATO sind:
- Gewährleistung der eigenen und internationalen Sicherheit
- Weiterentwicklung der Demokratie
- Stärkung des wirtschaftlichen Zusammenhalts
Das System der NATO basiert auf dem Konsensprinzip, wobei alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden. Es handelt sich um ein militärisches und politisches Bündnis, in dem die Mitglieder ihre Souveränität behalten.
Definition: Die Beistandsverpflichtung (Artikel 5) besagt, dass ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Angriff auf alle betrachtet wird.
Die NATO hat sich seit ihrer Gründung mehrfach erweitert. Eine Übersicht der Erweiterungsschritte seit 1999 zeigt die schrittweise Ausdehnung des Bündnisses nach Osten.
Vocabulary: Das "Zwei-Prozent-Ziel" besagt, dass jedes NATO-Mitgliedsland mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für seine Streitkräfte ausgeben soll.
Die Rolle der NATO hat sich im Laufe der Zeit verändert. Während des Kalten Krieges lag der Fokus auf Verteidigung und Abschreckung. Im 21. Jahrhundert hat sich die NATO zu einem politisch-militärischen Bündnis entwickelt, das sich auf aktives Engagement und moderne Verteidigung konzentriert.