Funktionale Gliederung und Stadtmodelle
Städte sind nicht chaotisch gewachsen, sondern folgen bestimmten funktionalen Prinzipien. Die sieben Daseinsgrundfunktionen (arbeiten, wohnen, sich versorgen, sich bilden, sich erholen, Verkehr, Gemeinschaft) verteilen sich räumlich in der Stadt.
Wohnen findest du in der Altstadt, Gründerzeitvierteln und durch Suburbanisierung auch in großen Flächen am Stadtrand. Arbeiten kann sich über die ganze Stadt erstrecken, Bildung hat enge Verbindungen zu Unternehmen, und Versorgung konzentriert sich im Zentrum mit wohnortnaher Ergänzung.
Drei klassische Stadtmodelle erklären diese Verteilung: Das Ringmodell sieht konzentrische Ringe um das Zentrum. Das Sektorenmodell folgt großen Verkehrsachsen und dem Wohnverhalten wohlhabender Schichten. Das Mehrkernmodell erklärt die Entstehung mehrerer Zentren durch funktionale Arbeitsteilung.
Moderne deutsche Städte brauchen zentrale Geschäftsviertel, verschiedene Wohngebiete (Mehrfamilienhäuser zentral, Einfamilienhäuser am Rand), gut ausgebaute Infrastruktur, Industriegebiete, Grünflächen und Bildungseinrichtungen.
Modellkritik: Alle Modelle vereinfachen die Realität – ihnen fehlt oft der spezielle Kontext, soziale Strukturen und zeitliche Entwicklungen. Trotzdem helfen sie beim Verstehen städtischer Strukturen.
Prüfungs-Tipp: Lerne die drei Grundmodelle – sie sind Basis für viele Stadtanalysen.