Der Föhn - Ein warmer Fallwind
Stell dir vor, Luftmassen treffen auf ein Gebirge wie die Alpen. Was passiert dann? Die Luft kann nicht einfach durch den Berg hindurch, sondern muss darüber hinweg. Dabei entsteht der Föhn - ein warmer, trockener Fallwind.
Der Föhn funktioniert wie eine natürliche Klimaanlage, nur andersherum. Auf der Luvseite (windzugewandte Seite) steigt die Luft auf, kühlt ab und es regnet. Auf der Leeseite (windabgewandte Seite) sinkt die Luft wieder ab und wird dabei richtig warm und trocken.
Das Coolste am Föhn: Er sorgt dafür, dass die Luft am Ende wärmer ist als am Anfang! Deshalb kann es in München manchmal wärmer sein als südlich der Alpen, obwohl München weiter nördlich liegt.
Merktipp: Luv = Luft steigt hoch, Lee = Luft fällt runter
So entsteht der Föhn - Schritt für Schritt
Der Föhnprozess läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Zuerst trifft die Luftmasse auf das Gebirge und muss aufsteigen. Dabei kühlt sie sich ab - etwa 1°C pro 100 Höhenmeter.
Wenn die Luft kalt genug wird, bilden sich Wolken und es regnet auf der Luvseite. Ab diesem Kondensationsniveau kühlt die Luft langsamer ab - nur noch 0,6°C pro 100m. Das nennt man feuchtadiabatische Abkühlung.
Auf der Leeseite wird's interessant: Die Luft sinkt ab und erwärmt sich dabei um 1°C pro 100m - die ganze Strecke lang! Das ist die trockenadiabatische Erwärmung. Deshalb ist der Föhnwind am Ende wärmer als die ursprüngliche Luft.
Die Föhnmauer - eine markante Wolkenwand am Gebirgskamm - zeigt dir, wo der Föhn gerade entsteht.