Wirtschaftlicher Strukturwandel
Der Bedeutungswandel von Standortfaktoren wird durch Veränderungen von Marktansprüchen, Produktionsstrukturen, Konsumverhalten und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bestimmt.
Die 3-Sektoren-Hypothese nach Jean Fourastié beschreibt die Verschiebung der wirtschaftlichen Bedeutung vom primären über den sekundären zum tertiären Sektor:
- Primärer Sektor: Urproduktion (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei)
- Sekundärer Sektor: Verarbeitende Wirtschaft (Bergbau, Industrie, Handwerk)
- Tertiärer Sektor: Dienstleistungswirtschaft (Handel, Verkehr, Bildung, Finanzwesen)
Beim wirtschaftlichen Strukturwandel unterscheidet man:
- Intrasektoraler Strukturwandel: Veränderungen innerhalb eines Wirtschaftssektors
- Intersektoraler Strukturwandel: Übergang von Agrar- über Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft
- Regionaler Strukturwandel: Veränderung regionaler Wirtschaftsstrukturen
Die Tertiärisierung beschreibt den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft und wird verursacht durch:
- Veränderte Lebensbedingungen (mehr Freizeit, höherer Lebensstandard)
- Globalisierung und internationaler Wettbewerb
- Technische Verbesserungen und Automatisierung in der Industrie
Folgen der Tertiärisierung sind soziale Ungleichheiten (schlecht bezahlte Teilzeitjobs vs. gut bezahlte Dienstleistungsjobs), Umgestaltung der Innenstädte und weniger qualifizierte Arbeitskräfte im sekundären Sektor.
Merke dir: Wirtschaftssysteme befinden sich im ständigen Wandel. Konzepte wie Fordismus (Massenproduktion), Postfordismus (flexible Produktion nach Bedarf) und der Kontratieff-Zyklus beschreiben diese Veränderungsprozesse!